Seit heute sind die deutschen Empfänger von EU-Agrarsubventionen im Jahr 2018 öffentlich einsehbar. Zuständig für die Veröffentlichung auf www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche ist das Landwirtschaftsministerium BMEL unter Leitung von Ministerin Julia Klöckner (CDU). Insgesamt wurde eine Summe von über sechs Milliarden Euro ausgezahlt – nicht nur an landwirtschaftliche Betriebe.
Das Fördersystem ist umstritten, da es Betriebe mit viel Fläche pauschal bevorzugt und die Gelder kaum an Leistungen für das Gemeinwohl bindet.
Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van Aken:
“Die EU-Agrarpolitik ist veraltet und fehlgeleitet. Das zeigt der Blick auf die Liste der Top-Empfänger: Der Energieriese RWE beispielsweise hat im vergangenen Jahr 330.000 Euro an Agrar-Fördergeldern erhalten. Es widerspricht den Zielen der EU-Agrarpolitik, dass milliardenschwere Konzerne, die öffentliche Güter wie Klima und Artenvielfalt zerstören, mit Subventionen gefördert werden. Unter den landwirtschaftlichen Betrieben profitieren zudem vor allem die Großen, während kleine und mittlere Betriebe zunehmend aufgeben müssen.
Angesichts von Artensterben und Klimakrise müssen die Brüsseler Töpfe zum Anreiz für eine umwelt- und klimaschonende Landwirtschaft werden. Die Chance dazu bietet in den kommenden Monaten die Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik. Landwirtschaftsministerin Klöckner muss sich für einen Wandel der europäischen Landwirtschaft einsetzen. Wir brauchen eine echte Agrarwende hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft, die uns alle mit gesunden Lebensmitteln versorgt und umsichtig mit allen Beteiligten umgeht: den Tieren, den Bauern, den Verbrauchern, dem Klima und der Umwelt. Die finanziellen Mittel sind vorhanden, sie müssen nur richtig eingesetzt werden.“
Pressemitteilung Greenpreace