EnergieNetz Hamburg liefert Solarstrom für Mieter

Auf dem Dach des neuen Wohngebäudes neben der Altonaer Paul-Gerhardt-Kirche in Altona betreibt die Bürgerenergie-Genossenschaft EnergieNetz Hamburg e.G. (ENH) eine Photovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung von knapp 30 Kilowatt. Den Strom können die Bewohnerinnen und Bewohner der 28 Wohnungen seit diesem Sommer als sogenannten Mieterstrom von ENH beziehen.

 

Ziel der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde ist es, durch den Neubau lebenswerten Wohnraum in Altona zu schaffen. Auf dem Gelände neben der Kirche sind u.a. barrierearme Wohnungen für Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen, Wohnungen für Menschen mit Assistenzbedarf und Büroflächen für die Kirchengemeinde und ihre Partnerorganisationen entstanden. Neben dem sozialen Anspruch war für die Gemeinde auch die ökologische Nachhaltigkeit wichtig: „Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Den sozialen und gemeinschaftlichen haben wir mit dem Neubauprojekt, so denke ich, schon ganz gut umgesetzt. Aber da wir, auch unabhängig vom Neubau, eine Ökofaire Gemeinde sein wollen, war es uns wichtig, dass wir den Mieter:innen eine einfache und kostengünstige Möglichkeit für sauberen Strom bieten können. Mit Energienetz Hamburg haben wir einen guten Partner gefunden, dem es nicht nur um Profit geht, sondern der auch die Vielschichtigkeit von Nachhaltigkeit versteht und nach außen trägt,“ sagt Pastorin Miriam Knierim.

Photovoltaik-Mieterstrom macht Solarenergie für alle erschwinglich

EnergieNetz Hamburg hat die Photovoltaikanlage auf dem Gebäude geplant, finanziert und umgesetzt und wird sie in den kommenden 20 Jahren betreiben. Für die Nutzung des Daches hat ENH einen Vertrag mit der Kirchengemeinde geschlossen. Den Solarstrom können die Bewohner:innen im sogenannten Mieterstrommodell von ENH kaufen. Dafür schließen sie einfach einen Stromliefervertrag ab, wie mit einem anderen Stromversorger auch. Wenn die PV-Anlage gerade nicht genügend Strom erzeugt, erhalten sie stattdessen Ökostrom von zertifizierten Anbietern. Der Preis für den Mieterstrom liegt unter dem örtlichen Grundversorger-Tarif. Da es sich bei EnergieNetz Hamburg um eine Genossenschaft handelt, können die Bewohner:innen bei Interesse auch Anteile erwerben. So werden sie Miteigentümer ihrer Solaranlage. Matthias Ederhof, Vorstandsmitglied von EnergieNetz Hamburg: „”Wir freuen uns sehr, dass sich auch bei diesem Projekt fast alle Mieterinnen und Mieter für unser Angebot entschieden haben, Solarstrom von ihrem Dach zu beziehen. Neben der substantiellen Energiekosteneinsparung spielt dabei der eigene, direkt sichtbare Klimaschutzbeitrag eine große Rolle. Gerade für Wohnungsunternehmen mit sozialem und nachhaltigem Anspruch ist das PV-Mieterstrom-Modell ideal. Wir hoffen, dass das Projekt noch viele Nachahmer in Hamburg finden wird.“

Noch viel Potenzial auf Hamburgs Dächern
Bisher sind die Dächer der meisten Gebäude in Hamburg ungenutzt. Dabei wären viele davon gut für die Stromerzeugung geeignet, wie der Hamburger Solaratlas zeigt. Der lokal erzeugte Solarstrom schützt vor steigenden Kosten und leistet einen substanziellen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. Erlaubt die Fläche mehr Solarstromproduktion als im Gebäude benötigt wird, kann der Überschuss gegen eine garantierte Vergütung ins öffentliche Netz eingespeist werden. Doch viele Wohnungsunternehmen und Bauträger schrecken vor den Investitionen oder dem Aufwand für Planung und Betrieb einer Photovoltaik-Anlage zurück. EnergieNetz Hamburg bietet daher passende Betreibermodelle für alle Ausgangssituationen an. Grundlage ist immer eine kostenfreie und individuelle Beratung. Neben einem Komplettangebot für die Mieterstromlieferung sind zum Beispiel verschiedene Pachtmodelle für die Solaranlage oder die Stromlieferung an Unternehmen möglich.

Über ENH
Die Genossenschaft EnergieNetz Hamburg ist im Zuge des Volksentscheids über Rückkauf der Hamburger Energienetze im Jahr 2013 entstanden. Heute plant, finanziert und betreibt sie Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien in der Metropolregion Hamburg. Zu ihrem Portfolio gehören mittlerweile PV-Dachanlagen, Nahwärmenetze und Hamburgs einziges Wasserkraftwerk am Alsterlauf. Die Genossenschaft hat rund 300 Mitglieder. Neben den wirtschaftlichen Aktivitäten setzt sich EnergieNetz Hamburg für eine zukunftsfähige, demokratische und klimafreundliche Energieversorgung ein. ENH organisiert zum Beispiel den „Hamburger Wärmedialog“ und war Initiatorin und Mitbegründerin der Volksinitiative „Tschüss Kohle“, die im Juni 2019 zum Hamburger Kohleausstiegsgesetz führte.

www.energienetz-hamburg.de

Über die Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde
Die evangelisch-lutherische Paul-Gerhardt-Kirche Altona wurde 1956 erbaut. Die Gemeinde versteht sich als „Oase im Stadtteil“ und möchte als solche die Menschen aus der Nachbarschaft einladen und ansprechen. Neben Gottesdiensten, Gesprächskreisen, viel Musik, Angeboten für Kinder und Jugendliche, Kooperationen mit der Max-Brauer-Schule, Rastmöglichkeiten auf den Grünflachen und Sitzbänken u.v.m. gibt es eine Besonderheit in der PGK: Im Glockenturm ist eine Kletterwand eingebaut, die von den Nachbar:innen im Stadtteil genutzt werden kann. Die Öffnung hin zu den Menschen, unabhängig von Kirchenmitgliedschaft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Herkunft, steht im Fokus der gemeindlichen Arbeit.

Pressemitteilung EnergieNetz Hamburg e.G.

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