Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat einen neuen Wettbewerb gestartet, bei dem Bürger:innen entsiegelte Flächen in einer neuen Beteiligungsplattform hochladen können und Grundstücksinhaber:innen aufgefordert sind, nicht mehr benötigte versiegelte Flächen zu entsiegeln, möglichst naturnah zu begrünen und somit wasserdurchlässig zu machen. Eine naturnahe und insektenfreundliche Begrünung stärkt zeitgleich die Stadtnatur in ihrer Artenvielfalt.
Versiegelte Flächen verstärken insbesondere in verdichteten Innenstädten die negativen Folgen der Klimakrise: Zum einen führen versiegelte Oberflächen zu höheren Schäden durch Starkregenereignissen und zum anderen speichern versiegelte Oberflächen in hohem Ausmaß Wärme. Sie führen somit zu einem erhöhten Wärmeinseleffekt und mittelbar zu negativen Gesundheitsfolgen für die lokale Bevölkerung. Entsiegelte und begrünte Oberflächen hingegen ermöglichen die Aufnahme von Niederschlag und verringern den Oberflächenabfluss bei Starkregenereignissen. Durch den Kühlungseffekt entsiegelter und begrünter Flächen werden die Folgen sommerlicher Hitzeereignisse zudem abgemildert. Entsiegelung stellt also ein zentrales Instrument der Klimaanpassung dar.
Um die Entsiegelung in Hamburg voranzubringen, startet die BUKEA den Wettbewerb zur Entsiegelung privater Flächen. Alle Grundstücksinhaber:innen sind aufgefordert, unnötig versiegelte Flächen zu entsiegeln und möglichst naturnah zu begrünen. Zur Teilnahme können Privatpersonen und Unternehmen ihre entsiegelten Flächen in der neuen Beteiligungsplattform beteilige.me (http://beteilige.me) eintragen. Entsiegelte Flächen im öffentlichen Raum können ebenfalls als Beitrag für den Wettbewerb berücksichtigt werden. Die Plattform basiert auf DIPAS (Digitales Partizipationssystem) und bietet die Grundlage für den Wettbewerb.
Zur finanziellen Unterstützung dieser Projekte steht das RISA-Förderprogramm Entsiegelung bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) bereit: www.ifbhh.de/foerderprogramm/risa-foerderung-entsiegelung. Der Wettbewerb endet am 31. Oktober 2025 und soll jährlich stattfinden. Es gibt drei Kategorien, in denen Preise vergeben werden: Der Bezirk mit der meisten entsiegelten Fläche erhält den „Goldenen Spaten“, der Stadtteil mit der meisten entsiegelten Fläche wird mit der „Goldenen Gießkanne“ ausgezeichnet und die „Goldene Harke“ geht an die Privatperson sowie das Unternehmen, welche die größte Fläche entsiegelt haben.
Initiiert wurde beteilige.me vom City Science Lab der HCU in Zusammenarbeit mit dem Verein Code4HH und der Initiative lokalkraft. Den Rahmen bildet ein Forschungsprojekt, bei dem es um die Frage geht, wie Bürger:innen digitale Werkzeuge und Daten nutzen können, um positiven Einfluss auf die Stadtentwicklung zu nehmen. Die Forschung wird im Rahmen des Smart City Modellprojekts Connected Urban Twins (CUT) vom BMWSB gefördert. Die Gesamtkoordination des CUT-Projekts liegt bei der Senatskanzlei. Getragen wird der Wettbewerb durch ein breites Bündnis vielfältiger Akteur:innen der Wissenschaft (HCU, City Science Lab), und der Zivilgesellschaft (Code4HH, Lokalkraft, NABU, Hamburg Wasser, Loki-Schmidt Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, moinstadtnatur, Zukunftswerkstatt Lokstedt).
Pressemitteilung Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)