Teilnehmende des Coastal Cleanup Camps sammelten 771 kg mül und beschäftigten sich mit Plastikvermeidung und den Schutz der Meere.
Anlässlich des International Coastal Cleanup Days am 21. September waren in Hamburg wieder Freiwillige der Naturschutzjugend (NAJU) zusammen mit Teilnehmenden des Coastal Cleanup Camps beim großen Küstenputz dabei.
Seit über 30 Jahren ruft die US-Umweltorganisation Ocean Conservancy zur größten freiwilligen Meeresschutzaktion auf – dem International Coastal Cleanup Day. Im vergangenen Jahr sammelten an diesem Tag 800.000 Menschen in mehr als 100 Ländern 9.422 Tonnen Müll aus dem Meer, von Stränden und aus Flüssen und Seen. Seit 2010 ist auch der NABU beim Küstenputztag dabei.
In Hamburg gehen die Aktivitäten der NAJU über das Müllsammeln hinaus. Die NAJU Hamburg hat in diesem Jahr das neunte Coastal Cleanup Camp organisiert, ein ganzes Wochenende rund um die Themen Meeresschutz und Plastikmüllvermeidung, gefördert von der Stiftung Lebensraum Elbe. Vom 13. bis 15. September trafen sich am ElbeCamp in Hamburg-Wittenbergen 42 Camp-Teilnehmende – Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 27 Jahren. Im Rahmen des Camps wurden zwei große Müllsammelaktionen auf der Elbinsel Neßsand sowie im Naturschutzgebiet Mühlenberger Loch durchgeführt, die mit dem Boot und Fähre angesteuert wurden. Mit großer Motivation und vollem Tatendrang wurde kräftig mit angepackt. Innerhalb weniger Stunden sammelten die Camp-Teilnehmenden ganze 771 Kilogramm Müll, der ansonsten von Gezeiten und Wind ins Meer getragen worden wäre. Die Fundstücke reichten von Cola-Dosen bis hin zu Kinderspielzeug, Schiffstauen und alten Autoreifen.
Darüber hinaus beschäftigten sich die Teilnehmenden in Vorträgen und Workshops mit verschiedenen Themen wie Greenwashing, Verbraucher*innenschutz, den Gefährdungsursachen der Nord- und Ostsee sowie der Bedrohung des Wattenmeers. Zudem wurden Ideen und Inspirationen zur Vermeidung von Plastik im Alltag thematisiert. Die Teilnehmenden des Camps sind der Meinung, dass individuelle Bemühungen zur Reduzierung des eigenen Plastikkonsums zwar wichtig sind, jedoch nicht ausreichen. Sie fordern, dass die Politik notwendige Rahmenbedingungen schaffen sollte, damit der weniger Müllproduziert und in die Umwelt gelangt. Unternehmen sollten stärker in die Pflicht genommen werden, um umweltfreundlichere Verpackungen zu verwenden und nachhaltigere Produktions- und Lieferketten zu etablieren.
„Einerseits ist es erfreulich, dass wir gemeinsam so viel Müll aus der Natur sammeln können, um zu verhindern, dass Plastik in die Meere gelangt. Andererseits ist es erschreckend, wie viel Müll wir in so kurzer Zeit gefunden haben. Dieser Müll schadet nicht nur der Umwelt und den Tieren im Ozean, sondern stellt auch für uns Menschen eine große Gefahr dar“, sagt Camp-Organisatorin Amelie Ströble von der NAJU Hamburg. „Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie das Coastal Cleanup Camp, zusätzlich fordern wir allerdings auch die Politik und die Unternehmen auf mehr Verantwortung bei der Reduzierung von Plastikmüll zu übernehmen.“
Unterstützt wird das Coastal Cleanup Camp und das dazugehörige Projekt „Die ElbForscher“ von der Stiftung Lebensraum Elbe. „Die Camp-Teilnehmenden beschäftigen sich nicht nur intensiv mit der Elbe und der Müllproblematik, sondern tragen auch aktiv dazu bei, dass dieser wertvolle Lebensraum vom Müll befreit wird“, so Frau Dr. Klocke, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe.
Die NAJU Hamburg dankt insbesondere dem ElbeCamp Hamburg, welches das Coastal Cleanup Camp jedes Jahr aufs Neue unterstützt. Auch die Teilnehmenden sind von der großartigen Unterkunft und Verpflegung begeistert.
Der NABU und die NAJU Hamburg freuen sich über weitere Jugendliche und Interessierte, die beim nächsten Coastal Cleanup Day 2025 mithelfen möchten, die Elbe von Müll zu befreien.
Pressemitteilung NABU Hamburg