Am 7. Juli trafen sich das erste Mal rund 40 Beteiligte zu einer ersten Sitzung der Allianz für Lärmschutz im Flugverkehr. Dabei waren Vertreterinnen und Vertreter aus Bürgerinitiativen, politischen Parteien und des Flughafens, sowie der Flugsicherung. Ziel ist es ein gemeinsames Vorgehen zu verabreden um den Fluglärm in Hamburg und Umgebung spürbar leiser zu machen. Dabei sollen die 16 Punkte des Bürgerschaftsantrages nach und nach in die Umsetzung gebracht werden.
Mit der Gründung der Allianz für Fluglärmschutz setzt Hamburg neue Maßstäbe im Umgang mit der Belastung durch den Fluglärm.
Christiane Blömeke, GRÜNE Bürgerschaftsabgeordnete aus dem Wahlkreis Walddörfer/Alstertal sagt dazu: „Das erste Treffen der Allianz war konstruktiv. Die Allianz für Lärmschutz im Flugverkehr hat trotz kritischer Stimmen im Vorfeld die Beteiligten miteinander ins Gespräch gebracht und einen guten Start gehabt. Aber es wurde auch deutlich, dass es nicht einfach sein wird die Interessen der verschiedenen Bürgerinitiativen unter einen Hut zu bringen. Maßnahmen, die für die Walddörfer sinnvoll sind, belasten u.U. Gemeinden in Schleswig-Holstein. Ziel wird es sein für diese Interessenkonflikte ein gemeinsames Vorgehen auch mit dem Flughafen und der Flugsicherung zu vereinbaren. Die Allianz bietet dafür beste Voraussetzungen und das erste Treffen war eine gute Grundlage für die weitere Arbeit.
Im Moment ist die Belastung für die Menschen in einigen Bereichen der Walddörfer und des Alstertals immer noch sehr hoch. Die Nachtflugbeschränkungen werden trotz Bußgelder für verspätete Landungen nur unzureichend eingehalten und Flugverkehr bis Mitternacht raubt vielen Menschen den Schlaf. Die Allianz hat jetzt die schwierige Aufgabe, das Machbare an Lärmschutz mit den Wünschen der Initiativen abzugleichen. Ich hoffe sehr, dass hier am Ende der Erfolg einer spürbaren Entlastung für die Betroffenen steht. Der Weg dahin wird allerdings nicht leicht und einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich habe hohen Respekt vor dem zeitlichen Einsatz und dem Engagement, das die Menschen der Bürgerinitiativen hier mitbringen.“
Die Allianz wird sich alle Vierteljahr treffen – die nächste Sitzung ist für September vorgesehen.
Hintergrund:
Der 16 Punkte Plan ist im Januar 2015 von der Hamburger Bürgerschaft verabschiedet worden. Er beinhaltet Punkte, wie die Stärkung der Fluglärmschutzbeauftragten durch bessere Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten. Anflüge sollen möglichst früh auf einen eng begrenzten Korridor beschränkt und so konzentriert werden, dass sie möglichst über unbewohnten Gebieten auf den Anflugstrahl einfädeln. Mit den Nachbargemeinden soll außerdem ein erneuter Anlauf unternommen werden, um das Anflugverfahren über mindestens 10 Nautische Meilen zu erproben. Zu der Einigung gehört auch, dass die Bahnbenutzungsregeln zukünftig strikt eingehalten werden sollen und der Bußgeldrahmen intensiver und spürbarer ausgeschöpft werden soll. Schließlich soll überprüft werden, ob die Entgeltordnung des Flughafens in ihrer aktuellen Gestaltung einen Anreiz für die Nutzung leiserer Flugzeuge schafft oder ob hier eine Verschärfung notwendig ist. Die Allianz für Lärmschutz selbst ist ebenfalls im 16-Punkte-Plan vorgesehen.
Pressemitteilung Christiane Blömeke (stellv. Vorsitzende der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion)