Erweiterung der A1 ist ökologisch fatal

BUND lehnt Baugrunduntersuchungen ab / mehrere Schutzgebiete werden beeinträchtigt
In einer Stellungnahme an die Umweltbehörde, das Bezirksamt Mitte und den Bezirk Harburg hat sich der BUND heute gegen Baugrunduntersuchungen zur Erneuerung der Süderelbbrücke ausgesprochen. Diese Untersuchungen sollen im Rahmen des Ausbaus der Autobahn A1 stattfinden, die auf einer Länge von insgesamt 8,2 Kilometern auf acht Spuren verbreitert werden soll.

 

„Jeder Neubau von Autobahnen erzeugt zusätzlichen Verkehr und hintertreibt jegliche Bemühungen um die dringend erforderliche Mobilitätswende“, empört sich Christiane Blömeke, Vorsitzende des BUND Hamburg. Nach offiziellen Zahlen der Projektmanagementgesellschaft DEGES, die für den Autobahnbau zuständig ist, soll die Zahl der Fahrzeuge von derzeit 136.000 pro Tag mit dem Bau auf 160.000 Fahrzeuge anwachsen. „Ein Irrsinn angesichts der weltweiten klimabedingten Katastrophen, die derzeit neben der Corona-Pandemie die täglichen Nachrichten dominieren“, so Blömeke.

Neben den Klimaaspekten sieht der BUND die Erweiterung der A1 besonders kritisch, weil der Verlauf und die Erweiterung der Trasse gleich mehrere Schutzgebiete massiv beeinträchtigen. So zerschneidet die Autobahn die Naturschutzgebiete und europäischen Vogelschutzgebiete (FFH) Heuckenlock und Schweenssand sowie die Landschaftsschutzgebiete Neuland und Hamburger Elbe. Die Naturschutzgebiete Holzhafen, Auenlandschaft Obere Tideelbe und Neuländer Moorwiesen würden von der Trasse tangiert und somit ebenfalls durch Erschütterungen, Lärm, Abgase und eine extreme Barrierewirkung für zahlreiche Lebewesen beeinträchtigt.

„Der Seeadler im Heuckenlock hat bereits in diesem Jahr wegen verschiedener Störungen seine erste Brut abgebrochen. In einem derart sensiblen Naturraum wie der Elblandschaft an eine Autobahnerweiterung auch nur zu denken, ist ein Naturfrevel ersten Ranges“, ärgert sich Christiane Blömeke. Der BUND erteilt deshalb bereits den Baugrunduntersuchungen für die Süderelbbrücke eine klare Absage.

Pressemitteilung BUND Hamburg

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