EU-Kommission beschließt Reduzierung von Pestiziden

Deutsche Umwelthilfe begrüßt Gesetzesentwürfe der EU-Kommission für die Reduzierung von Pestiziden und zur Wiederherstellung der Natur

 

Die Europäische Kommission hat heute zwei elementare Gesetzesentwürfe zum Schutz der Natur vorgelegt. Ziel der Vorhaben innerhalb des „Green Deal“ sind die Halbierung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft und die Verbesserung des mangelhaften Zustands vieler bedeutender Ökosysteme in der EU. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt diese Pläne, denn sie tragen zur Nahrungsmittelsicherheit, zum Klimaschutz und zum Kampf gegen das Artensterben entscheidend bei. Die Kommission legt einen ambitionierten Zeitplan vor, der verbindliche Reduktionsziele und den Ausschluss von Pestiziden in sensiblen Gebieten vorsieht. Zudem sollen bis 2050 100 Prozent der schützenswerten Ökosysteme an Land und 90 Prozent der Meere endlich in einen guten ökologischen Zustand gebracht werden.

Das kommentiert DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner: „Der heute vorgelegte Vorschlag der Kommission zur verbindlichen Reduktion von Pestiziden und zur Wiederherstellung der Natur kann und muss eine Zeitenwende einläuten. Der Verlust der biologischen Vielfalt und die Klimakrise bedrohen uns existentiell. Die Lösung beider Krisen liegt in intakten und naturnahen Ökosystemen. Daher begrüßen wir die Vorschläge ausdrücklich und fordern die Bundesregierung auf, diese im EU-Rat nach Kräften zu unterstützen.“

Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe


Grünen/EFA begrüßen ambitionierte Ziele für Naturschutz und Nahrungsmittelsicherheit – Renaturierungspaket/Pestizide

Die Europäische Kommission hat heute (Mittwoch, 22. Juni) ihr lang erwartetes Renaturierungspaket und ihre Verordnung zum Einsatz von Pestiziden vorgestellt. Die Grünen/EFA begrüßen die Vorschläge und die Berücksichtigung zentraler grüner Forderungen, wie gesunde Ökosysteme als Grundlage für Nahrungsmittelsicherheit, den Schutz der Artenvielfalt auch als Verhinderung von Zoonosen und verbindlichen Wiederherstellungszielen und verpflichtenden Wiederherstellungsplänen der EU-Mitgliedstaaten.

Sarah Wiener, Grünen/EFA-Schattenberichterstatterin für die Verordnung über den Einsatz von Pestiziden und stellvertretendes Mitglied im Umweltausschuss, kommentiert:

„Wir begrüßen, dass die EU-Kommission trotz massiven Lobbydrucks der Agrarindustrie am Ziel einer Pestizidreduktion um die Hälfte festhält. Mit einer starken Reduzierung von Pestiziden schützen wir unsere Umwelt, unsere Böden, unser Grundwasser, und auch die Luft, die wir atmen und das Essen auf unseren Tellern. Ernährungssicherheit gibt es nur mit gesunden Böden und unvergiftetem Wasser. Pestizidreduktion erhöht unsere Resilienz. Das vorgesehene Verbot des Einsatzes von chemischen Pestiziden in öffentlichen Plätzen, Parks, Schulen und anderen empfindlichen Gebieten sowie um Gewässer mit entsprechenden Pufferzonen ist ein wichtiger Schritt.

Die EU-Kommission hat bei der Berechnung der Reduktionsziele der Mitgliedstaaten einen undurchsichtigen und komplizierten Vorschlag gemacht, der zu viele Ausnahmen zulässt. Bei der Definition von integriertem Pflanzenschutz tun sich Schlupflöcher auf. Lücken öffnen Tür und Tor für den weiteren Einsatz von Pestiziden, der die Ausnahme sein sollte. Für eine nachhaltige, enkeltaugliche Landwirtschaft ganz ohne den Einsatz von chemischen Pestiziden.“

Pressemitteilung Die Grünen/EFA im EU-Parlament

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