Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) würdigt die offenbar erfolgte Billigung der geplanten Neuausweisung Nitrat-belasteter, sogenannter Roter Gebiete durch die EU-Kommission als potentiell guten ersten Schritt zum Schutz des Grundwassers. Die DUH fordert die Bundesländer auf, einer auf wissenschaftlichen Daten basierenden Einigung unbedingt zuzustimmen und sie effektiv in die Praxis umzusetzen.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Dies kann ein sehr guter Schritt Richtung Grundwasserschutz und damit Trinkwasserschutz sein. Die Kommission hat erneut deutlich gemacht, dass der jahrzehntelange Streit um das Düngerecht nur bei Heranziehung wissenschaftlicher Messdaten beendet werden kann. Nun dürfen die Bundesländer nicht länger vor der Agrarlobby einknicken. Ansonsten drohen Strafzahlungen an Brüssel in Höhe von über 800 Tausend Euro täglich und massiv steigende Wasserpreise. Wir werden solange es notwendig ist, unsere Klagen für sauberes Wasser gegen die Bundesregierung, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aufrechterhalten.“
Auf der Basis der Nitrat-Messwerte haben Berlin und Brüssel sich nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums darauf geeinigt, die besonders durch Nitrat belasteten Gebiete um 45 Prozent auszuweiten auf 2,9 Millionen Hektar. Dort sollen strengere Regeln gegen zu hohe Nährstoffeinträge aus Gülle und synthetischen Düngern gelten. Die Überdüngung hat nicht nur gravierende Folgen für das Grundwasser, sondern trägt auch signifikant zum Artenrückgang, zur Luftverschmutzung und zum Klimawandel bei. Die DUH begrüßt die angekündigte Einrichtung neuer Messstellen. Diese ist zur Verbesserung der Datenlage längst überfällig und bedarf einer zügigen Umsetzung.
Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe