Internationale Delegation zu Gast auf Neuwerk
Europa zu Gast auf Neuwerk: Im Rahmen des EU-Projekts RescueME hat eine rund 30-köpfige Delegation aus Projektpartnerinnen und -partnern aus ganz Europa die Insel Neuwerk im Hamburgischen Wattenmeer besucht, um einen Eindruck von dieser einzigartigen Kulturlandschaft und den möglichen Auswirkungen des Klimawandels und anderer Gefahren für die Kulturlandschaft des rund 100 Kilometer von Hamburg entfernten Stadtteils zu erhalten.
Das jährliche Treffen der Partnerinnen und Partner des EU-Projektes RescueME fand dieses Mal vom 17. bis 20. September zunächst im Wattenmeer Besucherzentrum von Cuxhaven statt. Von dort konnten die Teilnehmenden bereits einen uneingeschränkten Blick auf den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und die Insel Neuwerk genießen, die sie einen Tag lang auch besuchten. So konnte die Delegation einen direkten Eindruck von der Insel in ihrer Einzigartigkeit mit ihren Wattflächen und ihrer Fauna gewinnen. Diskutiert wurden bei diesem Besuch aber auch mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf die Kulturlandschaft sowie deren Widerstandsfähigkeit (Resilienz).
Liv Assmann, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, bei der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten: „Europäische Zusammenarbeit wirkt! Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Projektpartnerinnen und -partnern von RescueME in Hamburg begrüßen durften. Durch den engen Austausch mit anderen Städten und Regionen werden innovative Lösungsansätze entwickelt und bestehende Kooperationen vertieft.“
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Neuwerk ist einfach anders: Fernab von der städtischen Betriebsamkeit kann man hier auf dem Meeresgrund spazieren gehen. Als Pilotregion für RescueMe bietet sie vielfältige Ansätze, um Lösungen für mehr Resilienz zu erarbeiten: geographische, soziale, ökologische. Wir freuen uns, dass wir den Projektpartnerinnen und -partnern dieses Juwel zeigen konnten.“
Der Besuch auf Neuwerk schließt eine erste Projektphase ab, in der in Hamburg gemeinsam mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren die Themen Hochwasser und Verschmutzung betrachtet wurden, als Grundlage für mögliche Lösungsansätze und Maßnahmen zur Resilienzsteigerung der Kulturlandschaft. Bei dem Treffen wurden den Projektpartnerinnen und -partnern die Ergebnisse vorgestellt und im gemeinsamen Austausch mögliche Lösungsansätze ermittelt sowie Möglichkeiten der Übertragbarkeit der Ansätze auf andere gefährdete Gebiete diskutiert.
Hintergrund RescueME
Der Schutz unseres Naturerbes und unserer Kulturlandschaft, mit teils Jahrhunderte alten Traditionen, steht im Mittelpunkt des EU-Projekts RescueME. Hier sollen Lösungen und Strategien zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel sowie anderen Gefahren und negativen Einflüssen gefunden werden. Diese Lösungsansätze sollen eine Verbindung zwischen Kulturlandschaft sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern herstellen.
Das Projekt RescueME ist im Februar 2023 gestartet und läuft bis zum 31. Juli 2026. Die 16 Projektpartnerinnen und -partner kommen aus sieben europäischen Ländern: Spanien, Deutschland, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien und Belgien. Neben der Hamburger Fallstudie Neuwerk sind vier weitere Pilotregionen beteiligt, namentlich Psiloritis auf Kreta (Griechenland), Portovenere in Cinque Terre (Italien), València (Spanien) und Zadar (Kroatien). Das Konsortium, bestehend aus Städtepartnern, wissenschaftlichen Partnerinnen und -partnern sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen, erlaubt es, den Erhalt des kulturellen Erbes in Verbindung mit den Auswirkungen des Klimawandels zu beleuchten. RescueME wird im Rahmen des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ mit knapp 4 Mio. Euro finanziert, Hamburg erhält hiervon gut 210.000 Euro.
Für die Stadt Hamburg sind die Senatskanzlei und die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) mit der Insel Neuwerk als Fallstudie dabei. Die Technische Universität Hamburg (TU Hamburg) ist weiterer Projekt-Partner und bringt ihre Expertise ein auf den Feldern Gefahrenmodellierung, naturbasierte Lösungen und Hochwasserrisikomanagement.
Fallstudie Neuwerk
Neuwerk ist nicht nur ein Naturjuwel mit einer Bevölkerung, die zum Teil schon seit Generationen auf der Insel lebt. Hier weiß man genau, was Klimawandel bedeuten kann. Die Insel und seine Bevölkerung sind über die Jahrhunderte immer wieder extremen Hochwassern und Sturmfluten ausgesetzt gewesen. Davon zeugt auch die Errichtung des Neuwerker Turms, der den Bewohnerinnen und Bewohnern bei gefährlichen Wetterlagen als Zufluchtsort dient, und das schon seit über 700 Jahren. Um die besondere Lage der Insel zu verstehen, reicht es, auf den Turm zu steigen: Neuwerk ist umgeben von Meer und Wattflächen, nahe am Zugang zur Elbe und 100 km vom Stadtzentrum Hamburgs entfernt. Die Insel zieht jährlich viele Tausende Besuchende an, die ihren Weg dorthin durch das Watt machen, per Schiff, per Wattwagen oder zu Fuß, um die Natur und Ruhe zu genießen. Im September und Oktober eignet sich ein Besuch auf der Insel und des Neuwerker Turms mit seinem Blick über die eingedeichte Fläche der Insel und ihres Vorlandes im Osten und Norden besonders, da dies die Zeit des Vogelzuges ist.
Mehr Informationen zum Projekt RescueME und der Insel Neuwerk finden sich auf folgenden Internetseiten:
https://cordis.europa.eu/project/id/101094978/reporting
Pressemitteilung Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft