Die EU-Länder konnten sich bei einer Abstimmung heute in Brüssel nicht auf eine weitere Zulassung für Glyphosat einigen. Die Lizenz für das Ackergift läuft Ende 2017 aus. Die EU-Kommission ließ über eine Verlängerung für zehn Jahre abstimmen, das Parlament hingegen fordert ein schrittweises Verbot.
Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein und das massive Artensterben auf den Äckern mitzuverursachen. Deutschland hat sich bei der Abstimmung enthalten, da das SPD-geführte Umwelt- und das CSU-geführte Landwirtschaftsministerium seit Jahren über ein Verbot streiten. Das Bundesamt für Risikoforschung (BfR) hat nach Meinung namhafter Plagiatsexperten große Teile seiner Glyphosat-Bewertung vom Hersteller Monsanto abgeschrieben. Nun wird in Brüssel weiter verhandelt. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff:
„Heute sind wir einem Europa ohne Glyphosat einen Schritt näher gekommen. Doch CDU/CSU treten den Verbraucherschutz zu Gunsten der Interessen von Chemiegiganten und Agrarindustrie weiterhin mit Füßen. Deutschland hätte angesichts schwerwiegender Hinweise, dass Glyphosat krebserregend ist und das drastische Artensterben vorantreibt, für ein Verbot stimmen müssen. Wir brauchen eine Agrarwende hin zu mehr Verantwortung für den Schutz der Menschen und der Umwelt. Die künftige Bundesregierung muss sich dementsprechend für ein nationales wie europäisches Verbot von Glyphosat stark machen.“
Pressemitteilung Greenpeace