Nach der Evakuierung mehrerer Atomkraftwerke (AKW) am Montag (19.02.2018) hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) erneut die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und Uranfabriken gefordert. Anlass der AKW-Räumungen war der unterbrochene Funkkontakt zu einem Passagierflugzeug, das auf dem Weg von Aberdeen nach Frankfurt am Main war. Als Folge wurde der sogenannte Renegade-Alarm ausgelöst. Betroffen waren laut Medienberichten u. a. die Atomkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Lingen sowie das abgeschaltete AKW Unterweser.
https://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-niedersachsens-kernkraftwerke-nach-tippfehler-im-flugzeug-evakuiert-_arid,1702490.html http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Renegade-Fall-Atomkraftwerke-in-Niedersachsen-geraeumt
Bürgerinitiativen und Umweltverbände wie der BBU warnen schon lange davor, dass Atomkraftwerke und sonstige Atomanlagen das Ziel eines gezielten Flugzeugangriffes werden könnten. Der BBU fordert die zuständigen Landesregierungen sowie Bundesumweltministerin Hendricks auf, die Betriebsgenehmigungen für alle AKW und die Atomfabriken sofort aufzuheben. Das Risiko eines gezielten Flugzeugabsturzes mit massiven Radioaktivitätsfreisetzungen ist nicht hinnehmbar.
Die Entsorgung der AKW und Atomanlagen ist zudem nicht gelöst und immer wieder ereignen sich Pannen und Störfälle.
Samstag (24.02.2018) Aktionstag gegen Urantransporte
Rund 7 Jahre nach dem Beginn der Atomkatastrophe in Fukushima (Japan, 11. März 2011) ruft der BBU zum weiteren Protest gegen die Atomindustrie auf. Der BBU weist darauf hin, dass am Samstag (24. Februar 2018) ein bundesweiter Strecken-Aktionstag gegen Urantransporte stattfindet. „Derartige Urantransporte ermöglichen die Versorgung und den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke im In- und Ausand. Sie gefährden zudem eigenständig die Bevölkerung und müssen gestoppt werden“, fordert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Anti-Atomkraft-Initiativen rufen für Samstag zur Teilnahme an Mahnwachen auf, mit denen auf die Gefahren der zahlreichen Urantransporte hingewiesen werden soll. Gleichzeitig richten sich die Protestaktionen generell gegen die Nutzung der Atomenergie.
Eine (unvollständige) Aktionsübersicht findet man unter http://urantransport.de, Direktlink: http://urantransport.de/aktionstage/streckenaktionstag-2018
Der Schwerpunkt der Proteste richtet sich hauptsächlich gegen Transporte von Uranerzkonzentrat. Die Proteste richten sich aber auch gegen alle Uran- und Atomtransporte, sowie gegen Atomkraftwerke und Uranfabriken. Und der Protest richtet sich auch gegen den Uranabbau, der in vielen Ländern erfolgt und der die Rohstoffe der Atomindustrie liefert.“
Der BBU weist darauf hin, dass Urantransporte nicht nur mit der Bahnerfolgen, sondern auch mit LKW. Oft fahren die Transporte unerkannt durch Wohngebiete; Hilfskräfte wie Feuerwehren oder das THW werden im Vorfeld nicht über derartige Transporte informiert und wären im Ernstfall selber den Gefahren radioaktiver Strahlung ausgesetzt.
Hilfskräfte werden vorab nicht über Atomtransporte informiert
Wer nicht im Nahbereich einer Urantransport-Route wohnt, kann am 24. Februar auch in anderen Orten, unabhängig vom Streckenverlauf, Mahnwachen, Kundgebungen oder Infostände gegen Uran- und sonstige Atomtransporte organisieren. Wo es zeitlich besser passt, können Mahnwachen auch am 23.2. oder am 25.2. durchgeführt werden. Zur bundesweiten Vernetzung ist es sinnvoll, die „Bundesweite Vernetzung gegen Urantransporte“ über geplante Aktivitäten zu informieren, damit sie gemeinsam beworben werden können. Kontakt: kontakt(ät)urantransport.de
Weitere Informationen über die Gefahren der Urantransporte, über den Aktionstag am 24.2.2018 sowie über konkrete Aktionen unter http://urantransport.de. Informationen zum Thema Uranabbau: http://www.wise-uranium.org, http://www.menschenrechte3000.de
Pressemitteilung BBU
Foto: AKW Brokdorf (pixabay)