Es ist kalt, nass und im schlimmsten Fall ist der Radweg vereist. Der Winter kann die Lust am Radfahren schnell vermiesen. Das muss aber nicht sein! Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung können Fahrradliebhaber auch dem ungemütlichsten Wetter trotzen. Der ökologische Verkehrsclub VCD gibt fünf Tipps für sicheres Radeln im Winter:
1. Kleidung: Wer sich bei kaltem Wetter zu warm anzieht, friert schneller. Schnelles Aufwärmen, gefolgt von schnellem Abkühlen des Körpers, macht anfällig für Infekte. Eine dünnere, atmungsaktive, aber winddichte Bekleidung ist deshalb empfehlenswert. An regnerischen Tagen reicht zudem ein Regenponcho oder auf längeren Strecken Regenjacke und -hose.
2. Reifen: Winterradler sollten mit den richtigen Reifen fahren. Entscheidend für gute Haftung ist nicht das Profil, sondern die Gummimischung. Dazu geben die Fahrradwerkstätten Expertenauskunft. Zu beachten ist: Auch hochwertige Reifen altern schnell, deshalb sollten sie vor jedem Winter überprüft werden. Mit weniger Luftdruck wird die Haftung noch einmal erhöht. Bei Glätte gilt: Spikes sind kein Muss, erhöhen jedoch deutlich die Bodenhaftung.
3. Beleuchtung: Gut funktionierendes Licht ist entscheidend für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Ein fest angebrachtes Fahrradlicht vorn ist Standard, entweder als Dynamo oder per Batterie- bzw. Akku betrieben. Reflektoren am Vorder- und Hinterrad bzw. Reflexstreifen auf den Reifen sorgen zusätzlich dafür, besser gesehen zu werden.
4. Wartung: Ein Fahrrad-Wintercheck ist obligatorisch. Bewegliche Teile wie Ketten und Zahnkränze sollten in der kalten Jahreszeit häufiger geschmiert werden. Auch die Bremsen müssen optimal eingestellt sein, da der Bremsweg bei Nässe deutlich länger ist. Also: Bremsen überprüfen und Bremsbeläge bei Bedarf auswechseln.
5. Elektrorad-Fahrer*innen sollten ein paar Dinge beim Akku beachten. Bei Temperaturen unter zehn Grad verliert er an Kapazität − die Reichweite verringert sich dadurch um bis zu 40 Prozent. Der VCD rät, den Akku nach jeder Fahrt im Winter abzunehmen und ins Büro oder die Wohnung mitzunehmen. Es empfiehlt sich zudem, den Akku in Dämmstoffe wie Neopren einzupacken, denn auch während der Fahrt ist er der Kälte ausgesetzt. Wird das Elektrorad über den Winter eingelagert, muss der Abstellraum wärmer als zehn Grad sein. Andernfalls sollte der Akku abgenommen und warm gelagert werden.
Kurz zusammengefasst: Die richtige Kleidung und Ausrüstung sowie ein gut gewartetes Fahrrad helfen, gesund und gemütlich durch den Winter zu radeln. Wer noch etwas zusätzliche Motivation gebrauchen kann: Auf der Seite Frostpendeln.de können Radfahrer*innen alle Streckenkilometer eintragen, die sie zwischen November und Februar zurücklegen. Alle gesammelten Strecken werden zusammengezählt und machen auf diese Weise eindrucksvoll sichtbar, wie viele Menschen auch im Winter Radfahren. Ein Signal an die Politik: Es ist wichtig, für die nötige Infrastruktur zu sorgen und Radwege genauso konsequent von Schnee und Laub zu räumen wie Straßen für den Autoverkehr.
Pressemitteilung VCD