„Fairpachten“ bringt naturverträgliche Landwirtschaft voran

Nach fast sechs Jahren zieht das NABU-Projekt „Fairpachten“ ein Zwischenfazit und geht in die zweite Runde. Das kostenlose Beratungs- und Informationsangebot unterstützt Grundeigentümerinnen und -eigentümer dabei, ihre Ackerflächen, Wiesen und Weiden klima- und naturverträglich zu verpachten – etwa, indem sie mit den Landwirtinnen und Landwirten Pachtverträge vereinbaren, Agrarflächen ohne Pestizide zu bewirtschaften oder Ackerrandstreifen mit Wildblumen anzulegen.

 

Seit 2018 hat das Fairpachten-Team jährlich bis zu 250 Verpächterinnen und Verpächter mit insgesamt über 60.000 Hektar Flächeneigentum beraten. Deutschlandweit haben sich mehr als 8.000 Menschen auf rund 300 Veranstaltungen über die naturschonende Bewirtschaftung ihrer Flächen informiert. Das Projekt wird noch bis Ende Februar 2024 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert.

Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN) wies bei der Abschlussveranstaltung darauf hin wie dramatisch die Situation für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft sei. Darum sei es so wichtig, Projekte wie Fairpachten zu fördern, die direkt etwas in der Fläche bewirken. Fairpachten könnemit seinem kostenlosen Beratungsangebot für Verpächterinnen und Verpächter von landwirtschaftlichen Flächen auch zuküntig einen wichtigen Beitrag für mehr Naturschutz und damit gleichzeitig für mehr biologische Vielfalt leisten.

Das Beratungsangebot Fairpachten wechselt mit Ablauf der Förderung durch Bundesamt für Naturschutz und Bundesumweltministerium Anfang 2024 von der NABU-Stiftung zum NABU-Bundesverband. Dort wird es unter dem Dach des „Kompetenznetzwerk Agrarnaturschutz“ fortgeführt. Ehrenamtliche, die bislang im Fairpachten-Netzwerk aktiv sind, haben so auch weiterhin die Möglichkeit, Interessierte auf das kostenlose Angebot aufmerksam zu machen und zu beraten.

Christian Unselt, Vorstand der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe: „Bereits vor Projektbeginn haben wir zahlreiche Anfragen von Privatpersonen, Kommunen und Stiftungen erhalten und festgestellt, dass es bei der naturverträglichen Verpachtung eine erhebliche Beratungslücke gibt. So kam die Idee zustande, mit unseren eigenen Erfahrungen eine Beratung anzubieten, die 2018 durch das Projekt etabliert wurde. Es freut mich sehr, dass Fairpachten bereits von Anfang an erfolgreich gewesen ist.“

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger/ „Wir brauchen eine Landwirtschaft, die die biologische Vielfalt stärkt und dem Klimaschutz dient. Mit praktischem Einsatz vor Ort zeigt Fairpachten, dass viele Menschen bereit sind, sich für eine naturschutzverträglichere Landwirtschaft einzusetzen. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass das umfangreiche Beratungsangebot und -netzwerk auch nach Projektende fortgeführt wird.“

Pressemitteilung NABU

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