Fernwärme aus Abfällen

Bundesweit einmaliges Projekt in der Müllverwertungsanlage Borsigstraße ist final in Betrieb genommen
Noch mehr klimafreundliche Fernwärme für Hamburg aus Abfällen der Stadt und dies zu stabilen Preisen: Energiesenator Jens Kerstan, Prof. Dr. Rüdiger Siechau, Geschäftsführer der Stadtreinigung Hamburg (SRH) und Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke (HEnW) gaben heute den Startschuss zur vollständigen Inbetriebnahme des bundesweit einmaligen Wärmeprojektes in der Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB).

 

Dieses innovative Projekt, das schon während des Baus mit dem „German Renewables Award 2021“ ausgezeichnet worden ist, steigert die Effizienz der Wärmeerzeugung ohne Brennstoff-Mehreinsatz und ohne Veränderung der Emissionsfracht erheblich und leistet somit einen weiteren großen Beitrag zur klimafreundlichen Wärmewende in Hamburg.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Hamburg beweist erneut seine Vorreiterrolle im Bereich der Energiewende. Diese neue, zukunftsweisende Anlage der Stadtreinigung Hamburg ist ein Paradebeispiel für die Dekarbonisierung der Fernwärme und für die Zusammenarbeit unserer öffentlichen Unternehmen. Die HEnW wird diese Abfallwärme direkt in das Fernwärmenetz einspeisen und damit rund 35.000 Hamburger Haushalte versorgen. Jährlich werden dadurch 104.000 Tonnen CO2 eingespart. Mit der Inbetriebnahme der Anlage bringen wir nicht nur den Kohleaussteig im Heizkraftwerk Tiefstack voran, sondern machen einen großen Schritt auf unserem Weg zum endgültigen Kohleausstieg.“

Prof. Dr. Rüdiger Siechau, SRH-Geschäftsführer: „Mit diesem innovativen und in der Republik einzigartigen Wärmeprojekt werden wir einer der größten Lieferanten klimafreundlicher Wärme für Hamburg. Durch das gezielte Abkühlen von Rauchgasen sowie einer neuen Turbine stellen wir dem Hamburger Fernwärmenetz zusätzliche 350.000 MWh pro Jahr zur Verfügung. In diesem Projekt liefern wir mit dem Biomassekessel und den beiden Müllverbrennungslinien als erster sogenannter Dritteinspeiser, direkt Wärme in Form von Heißwasser in das Wärmenetz ein. Dadurch wird die autarke, sichere und stabile Versorgung mit klimafreundlicher Wärme weiter ausgebaut, was durch die jüngsten negativen Erfahrungen bei fossilen Energieträgern auch langfristig von besonderer Bedeutung sein dürfte. Dieses Projekt findet sowohl national als auch international große Anerkennung. Daher freuen wir uns jetzt mit der Gesamtinbetriebnahme zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen zu sein.“

Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke: „Die erweiterte Wärmelieferung der MVB zahlt direkt auf die Transformation unseres Heizkraftwerkes Tiefstack ein und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Kohleausstieg. Dank der MVB können wir den Einsatz von fossilen Energieträgern unmittelbar reduzieren und unseren Kundinnen und Kunden im Stadtnetz schon heute mit einem erhöhten Anteil an klimaneutraler Wärme versorgen.“

Pressemitteilung Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft / Stadtreinigung Hamburg / Hamburger Energiewerke

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