Die EU-Fischereiminister haben heute Morgen die Fangquoten für die Nordsee und den Nordost-Atlantik im kommenden Jahr beschlossen. Während die Quoten für Hering und Kabeljau sinken, wurden sie etwa für den Seelachs ausgeweitet.
Ziel der Gemeinsamen Europäischen Fischereipolitik GFP ist es, die Überfischung der EU-Meere bis spätestens 2020 zu beenden.
Es kommentiert Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack:
„Jeder Badewannenkapitän weiß: Wenn mehr Wasser abläuft als reinfließt, sitzt man bald auf dem Trocknen. Die Fischereiminister ignorieren diese schlichte Wahrheit und erlauben mit zu hohen Quoten seit Jahren, dass aus vielen Beständen mehr Fische gefangen werden, als nachwachsen können. Mit fatalen Folgen. Vier von zehn Fischbeständen im Nordostatlantik schrumpfen – daran werden die neuen Quoten auch im kommenden Jahr nichts ändern.
Wollen die Fischereiminister ihre selbst gesteckten Vorgaben erreichen und die Überfischung stoppen, müssen sie die Quoten schnellstmöglich auf das von Meeresbiologen empfohlene Niveau senken. Mittelfristig brauchen die Bestände von Kabeljau, Scholle und Seelachs großflächige Schutzgebieten ohne Fischfang, um sich nach Jahren der Überfischung wieder zu erholen.“
Pressemitteilung Greenpeace