Frühjahrsputz für gefiederte Mieter

Am Samstag, den 11. Februar 2023, veranstaltet der NABU Hamburg ab 10 Uhr einen StadtNatur-Aktionstag. Entlang der Horner Geest, die zwischen Hauptbahnhof und Öjendorfer See verläuft, werden ca. 60 Nistkästen gereinigt und zusätzliche Nistkästen aufgehängt. Ob auf der Leiter oder darunter: Freiwillige Helfer*innen sind herzlich willkommen.

 

Die Nistkastenreinigung ist im Winter und kurz vor Beginn der Brutzeit wichtig, damit der Wohnraum der gefiederten Mieter für die neue Brutsaison sauber ist.

„Gerade größere Höhlenbrüter wie der Star haben es in der Stadt schwer, ausreichend Nistmöglichkeiten zu finden. Der Star erlebt in Hamburg seit den 1990er Jahren einen Bestandsrückgang, in den letzten 15 Jahren sind die Bestände um ca. 40 Prozent zurückgegangen. Mittlerweile ist der Allerweltsvogel in Hamburg als gefährdet gelistet. Einer der Gründe für diese Entwicklung ist der Verlust von Brutstätten. Nistkästen bieten eine Möglichkeit, die natürlichen Brutgelegenheiten künstlich zu ersetzen und Lebensräume in der Stadt zu fördern“, sagt Marco Sommerfeld, Vogelexperte beim NABU Hamburg.

Viele Arten, wie beispielsweise Meisen, Stare, und Kleiber, benötigen zur Aufzucht ihrer Jungen Höhlen und Hohlräume. Diese finden sie natürlicherweise in morschen, kranken und alten Bäumen sowie in Spechthöhlen. Höhlenreiche Bäume sind im Stadtbild selten geworden. Darum wurden vor einigen Jahren in der Horner Geest knapp 130 Nistkästen aufgehängt, um die lokale Vogelwelt zu unterstützen. Sie werden nicht nur zur Brutzeit genutzt, sondern helfen verschiedenen Arten das ganze Jahr über. Während der Zugzeit bieten sie eine Übernachtungsmöglichkeit und im kalten Winter einen warmen Schlafplatz, auch für einige Säugetierarten wie Fledermäuse. Nistkästen brauchen allerdings im Gegensatz zu natürlichen Höhlen regelmäßig Pflege.

In den verlassenen Nestern können sich Parasiten, wie z.B. Zecken, Milben oder Flöhe und Müll befinden. Manchmal bleiben auch tote Küken oder Eier zurück. Daher sollten die Nistkästen nach der Brutzeit gereinigt werden. Das alte Nest wird herausgenommen, der Kasten kann anschließend ausgebürstet oder mit klarem Wasser ausgewischt werden. Auf keinen Fall sollte man dabei Reinigungsmittel verwenden. Möchte man das Wohnungsangebot erhöhen, können zusätzliche Nistkästen aufhängt werden. Der Kasten sollte in ca. 2-3 Metern Höhe, weder zur Wetterseite, noch in die pralle Sonne aufgehängt werden. Baugleiche Kästen sollten mit einem Mindestabstand von zehn Metern zueinander angebracht werden, um Revierkämpfe zu vermeiden. Die Ausnahme sind Kästen für Koloniebrüter wie zum Beispiel Stare oder Haussperlinge.

2018 war der Star Vogel des Jahres. Um Nistmöglichkeiten zu schaffen, wurden damals über 130 Nistkästen an den Bäumen entlang der Horner Geest aufgehängt. „Anfangs waren es noch zehn Brutpaare, inzwischen brüten über 30 Starenpaare in den Kästen. Das ist ein toller Erfolg unserer Arbeit“, sagt Phillip Anz, Leiter der NABU-Gruppe Stadtmitte und Betreuer der Nistkästen. Damit sie und andere Vögel auch dieses Jahr wieder brüten können, müssen die Nistkästen gereinigt werden.

Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bis zum 09.02. um 12:00 Uhr auf der Website des NABU Hamburg unter www.NABU-Hamburg.de/termine für den Aktionstag an. Bei der Anmeldung werden der genaue Treffpunkt und alle weiteren Infos bekannt gegeben. Es ist wetterfeste Kleidung angebracht. Warme und kalte Getränke sowie ein kleines Mittagessen stellt der NABU Hamburg.

Pressemitteilung NABU Hamburg

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