Über dem Tagungsort des G20-Gipfels fordern Greenpeace-Aktivisten heute auf einem fünf Meter großen Weltkugel: „Planet Earth First“. Der Protestballon hat sich ferngesteuert an der Unterseite des Fernsehturms auf dem Messegelände aufgeblasen.
Dort startet heute unter massiven Sicherheitsvorkehrungen das Gipfeltreffen der G20-Chefs. „Dieser Gipfel mit all seinen Kosten, Einschränkungen und Zumutungen ist nur zu rechtfertigen, wenn er konkrete Maßnahmen zum Schutz unseres Planeten beschließt“, sagt Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters. „Die G20 sind die Hauptverursacher der Klimakrise, sie müssen nun auch dabei vorangehen, sie zu lösen. Für Kanzlerin Angela Merkel als G20-Vorsitzende heißt das, den bislang verschleppten Kohleausstieg endlich zu gestalten.“ Der Hamburger Fernsehturm ist seit 2001 gesperrt. Während des G20-Treffens dient er als Einsatzzentrale der Polizei.
Die G20 verursacht mehr als 80 Prozent der globalen Treibhausgase. Mit den bisherigen Zusagen der Staaten zum Senken der CO2-Emissionen, lassen sich die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht erreichen. Dort hatte auch die G20 Ende 2015 beschlossen, den Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad zu stabilisieren. Ohne zusätzliche Maßnahmen steigen die globalen Temperaturen aber um 3 bis 4 Grad – mit katastrophalen Auswirkungen für Millionen von Menschen.
Nach US-Präsident Donald Trumps Ankündigung, aus dem Pariser Abkommen auszutreten, haben mit Frankreich, Indien und Südkorea drei G20-Mitglieder angekündigt, über ihre bisherigen Zusagen im Klimaschutz hinaus zu gehen. Deutschland hingegen läuft wegen eines anhaltend hohen Kohleanteils am Strommix weiterhin Gefahr, seine Klimaziele deutlich zu verpassen.
Pressemitteilung Greenpeace