G7 müssen fossiles Gas einsparen, nicht ausbauen

Greenpeace-Studie: G7-Staaten können Gas-Verbrauch bis 2025 um 18 Prozent senken
Die G7-Staaten können bis 2025 18 Prozent ihres Gasverbrauchs einsparen – ohne auf Atomkraft, Biomasse oder Kohle umzusteigen und ohne die industrielle Produktion zu reduzieren. Das zeigt eine heute veröffentlichte Greenpeace-Studie (https://act.gp/3LBkyts).

 

“Die G7-Staaten können einen großen Teil ihres Gasverbrauchs einsparen, so das Klima schützen und die Welt sicherer machen”, sagt Greenpeace-Klimaexpertin Lisa Göldner. “Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die sieben Industriestaaten, dem Rest der Welt zu zeigen, dass sie das 1,5-Grad-Ziel ernst nehmen und mit ganzer Kraft weg von fossilen Energien und hin zu den Erneuerbaren gehen.”

Bis 2025 kann mehr Gas gespart werden als Russland exportiert

Laut Studie liegt das Einsparpotenzial der G7-Staaten bei 264 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Das ist mehr als die Menge, die Russland jährlich exportiert. Die wichtigsten Schritte dafür sind eine Ausbauoffensive für Wärmepumpen, Wind- und Solarenergie, sowie mehr Energieeffizienz. Bei industrieller Prozesswärme kann der Umstieg auf große Wärmepumpen und Solarthermie viel Gas sparen. Bisher haben die einzelnen Staaten russisches Gas vor allem durch andere fossile Quellen ersetzt, zum Beispiel durch vermehrte LNG-Exporte. Die Folge: Überall in der Welt wird die Erschließung neuer Gasfelder wieder lukrativer. Die dringend notwendige Reduzierung des Gasverbrauchs gerät aus dem Fokus.

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (B´90/Die Grünen) und seine Kolleg:innen stellen mit dem heutigen Treffen die Weichen für den G7-Gipfel im Juni im bayerischen Elmau. “Die G7 müssen jetzt so schnell wie möglich ihre Importe von Gas, Kohle und Öl aus Russland stoppen und ihre gesamte Stromproduktion bis 2035 komplett auf erneuerbare Energien umstellen. Nur so können die schlimmsten Folgen der Klimakrise abgewendet und Putin der Geldhahn zugedreht werden”, sagt Lisa Göldner.


Greenpeace Kommentar zu den Ergebnissen des Treffens der G7 Klima-, Energie- und Umweltminister:innen

In Berlin endete heute das Treffen der Klima-, Energie-, und Umweltminister:innen der sieben führenden Industrienationen im Rahmen der deutschen G7 Präsidentschaft vom 26. bis 27. Mai 2022. Die Ergebnisse kommentiert Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland.

“Die G7 Minister:innen haben heute, zum Abschluss ihres Treffens in Berlin, einen wichtigen Schritt in Richtung des globalen Klimaschutzes gemacht. So ist der Beschluss zum Ausstieg aus fossilem Strom bis 2035 ein starkes und notwendiges Signal, ebenso wie die Absicht, ärmere Länder beim Ausstieg aus den fossilen Energien und der Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste zu unterstützen.

Damit aus diesen Erklärungen konkrete Vorgaben für die fossilen Industrien werden, müssen sich Kanzler Scholz und die G7 Staats-und Regierungschefs zu einem verbindlichen Ausstieg aus Kohle bis spätestens 2030 verpflichten sowie festschreiben, dass bis 2030 neuverkaufte PKW vollständig elektrisch sein müssen.

Nur mit klaren Verpflichtungen der reichsten Wirtschaftsnationen kann Olaf Scholz den G7 Gipfel in Elmau zum Erfolg führen und damit fossiler Energieabhängigkeit von Putin und der Klimakrise ein glaubwürdige Antwort geben. Zuhause ist es wichtig, dass Olaf Scholz jetzt den Energieverbrauch insgesamt reduziert statt neue Langzeit-Deals und eine fossile Überkapazität von LNG durch den Bau zwölf neuer Terminals zu produzieren.

Pressemitteilungen Greenpeace

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