GAL: Denkmalschutz ernst nehmen – Gartenstadt erhalten

Am Sonntag ist der „80. Tag für Denkmalpflege“. Mit einem Antrag zur nächsten Bürgerschaftssitzung fordert die GAL-Fraktion den Senat auf, die Einrichtung eines Sanierungsgebiets Gartenstadt Berne zu prüfen. Die Siedlung aus den 20er Jahren ist aus der freigewerkschaftlich-sozialistischen Bewegung entstanden und zugleich an den Gartenstadtgedanken angelehnt. Nun droht ihr der Abriss.

Olaf Duge, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GAL-Fraktion, sagt dazu: „Wir halten die Siedlung für erhaltenswert und fordern den Senat auf, dort ein Sanierungsgebiet zu errichten. Das wird ein Prüfstein für den Senat, der im nächsten Haushalt die Axt an die Gelder für die Stadtteilerneuerung legen will. Die Siedlung ist in ihrer Struktur bedroht. Die ersten Abrissanträge stehen ins Haus und wir müssen Wege finden, wie die Siedlung wirtschaftlich, zeitgemäß und denkmalgerecht erhalten werden kann. Dadurch lässt sich auch preiswerter Familienwohnraum im Grünen für sozial Schwächere erhalten. Durch die Einrichtung eines Sanierungsgebiets besteht die Möglichkeit, Fördermittel aus verschiedenen Quellen zu erhalten: zur baulichen Instandsetzung, zur Modernisierung und  zum Erhalt dieser einmaligen Gartenstadt.“

Hintergrund:

Ursprünglich sollte die Arbeitersiedlung schon 2008 laut Bezirksbeschluss Wandsbek unter Denkmalschutz gestellt werden. Die Eigentümer hatten damals allerdings wirtschaftliche Bedenken. Der zunehmende Sanierungsbedarf der Siedlung verursacht nun einen relativ hohen Aufwand für den preiswerten Wohnraum mit Kaltmieten zwischen ca. 3,50 bis 4 €/m². Die Eigentümerin, die Gartenbaugenossenschaft Hamburg, plante bereits den Abriss einzelner Wohnungen, hat dies aber nun aufgrund eines Beschlusses der Vertreterversammlung noch zurückgestellt. Viele Mieterinnen und Mieter treibt die Sorge um die Zukunft der Gartenstadtsiedlung um – wie die Aktivitäten der Mieterinitiative Siedlung Berne deutlich machen.
Pressemitteilung GAL-Bürgerschaftsfraktion
Foto: Häuser an der Straße Blakshörn (c) WUZ

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