Wildgänse besonders betroffen / Hunde bei Spaziergängen besser anleinen / Tote Vögel bitte den Behörden melden, nicht dem NABU
Beim NABU Hamburg häufen sich seit Jahresbeginn Anrufe, die tote Wasservögel melden. Der Grund hierfür ist die Ausbreitung der Geflügelpest. Das hochpathogene aviäre Influenzavirus H5N1 wird umgangssprachlich auch Vogelgrippe genannt.
In den Elbmarschen werden derzeit besonders viele tote Vögel gefunden. Allein in der letzten Woche waren es mehr als 240 Kadaver, teilt der Kreis Pinneberg mit. Aber auch auf Hamburger Gebiet sind bereits Fälle bestätigt. Hier wurden zwischen dem 08.11.2021 und dem 02.01.2022 37 Vögel positiv auf das H5N1 Virus getestet. Betroffen sind zurzeit überwiegend Wildgänse, meist Weißwangengänse oder Graugänse.
Zum Umgang mit der Geflügelpest gibt es ein paar Verhaltensregeln. Unter anderem sollten Spaziergänger*innen, die einen krank scheinenden oder toten Vogel finden, diesen bitte weder stören noch anfassen! Tote Wasser- oder Greifvögel sollten aber im Kreis Pinneberg an das örtliche Ordnungsamt oder die Veterinäraufsicht des Kreises gemeldet werden. Kontakt: vetamt@kreis-pinneberg.de. In Hamburg können Totfunde unter der Telefonnummer 040/ 428 37 22 00 gemeldet werden. Gemeldet werden sollten nur Funde von vielen toten Vögeln an einem Ort oder größere Vögel wie Gänse, Schwäne, Enten oder Greifvögel. Die Tiere werden dann aufgesammelt und zur Untersuchung bzw. Beprobung ins Veterinäramt bzw. in Hamburg in das Institut für Hygiene und Umwelt gebracht. Eine Meldung toter Vögel beim NABU ist nicht notwendig.
Besondere Vorsicht walten lassen sollten Hundebesitzer*innen. Dr. Antje Lange, Leiterin des Veterinäramtes im Kreis Pinneberg, bittet darum, die an den Landesschutzdeichen geltende Leinenpflicht für Hunde unbedingt zu beachten, um einen Kontakt zu sterbenden oder bereits gestorbenen Vögeln zu verhindern.
Und auch die Halter*innen von Hausgeflügel müssen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Es gelten weiterhin für Hühner, Enten und anderes Hausgeflügel Stallpflicht und Hygienemaßnahmen.
„Ich hoffe sehr, dass es sich um einen kurzen Ausbruch der Geflügelpest handelt“, sagt Marco Sommerfeld, Leiter der NABU Vogelstation Wedeler Marsch. „Die großen Gänseschwärme sind ein tolles Naturerlebnis und locken jedes Jahr viele Besucher*innen in die Wedeler Marsch. Die toten Weißwangengänse in der Marsch stimmen jeden Vogelfreund traurig.“
Auch wenn nur die Behörden die Meldung toter Vögel entgegennehmen, um einen Überblick über die Ausbreitung der Geflügelpest zu behalten, so gibt es doch bei der Bergung der Kadaver zusätzliche Unterstützung. Im Kreis Pinneberg helfen z.B. am Elbdeich und im Elbvorland die Integrierte Station Unterelbe des Landes Schleswig-Holstein in Haseldorf, der Landesbetrieb Küstenschutz und Nationalparkverwaltung und die Schutzgebietsbetreuung des NABU beim Einsammeln der toten Tiere.
Alle Infos auch unter www.NABU-Hamburg.de
Pressemitteilung NABU Hamburg