Gegen Baumfällungen nur in der Opposition?

Auch unter dem grünen Umweltsenator Jens Kerstan kann der SBaum_abenat den Baumschwund nicht stoppen. Wie eine Anfrage der Abgeordneten Dora Heyenn (21/1323) an den rot-grünen Senat ergab, nimmt die Anzahl der Straßenbäume in Hamburg unter der Amtszeit des neuen Senats weiter erschreckend ab, die Nachpflanzungen können die Baumfällungen nicht kompensieren.

 

Somit verliert die Stadt auch unter einem grünen Umweltsenator weiter ihren grünen Charakter.

Dora Heyenn, Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft: „Noch vor der Wahl kritisierte der grüne Spitzenkandidat Jens Kerstan, dass Hamburg zu viele Bäume fällen lässt und zu wenige Bäume nachpflanzt. Nun ist Herr Kerstan Umweltsenator und erinnert sich wohl nicht an seine Worte, denn unter seiner Führung ändert sich bislang nichts. Die Baumfällungen gehen weiter und Nachpflanzungen fehlen oft.“

Wie aus den Kleinen Anfragen 20/11402 und 21/1323 hervorgeht, sinkt der Bestand der Straßenbäume, Bäume in Parkanlagen und Bäume auf privatem Grund in Hamburg beständig. Hatte Hamburg im Jahr 2010 noch 230.405 Straßenbäume, sind es im Jahr 2015 nur noch 225.186. Hinzu kommen noch Fällungen von Bäumen in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen, sowie Fällungen auf privatem Grund. So wurden von 2014 bis Juni 2015 alleine in vier Bezirken 3.533 Bäume auf privatem Grund gefällt. Da drei Bezirke über die Baumfällungen auf privatem Grund keine Auskünfte geben, ist die reelle Zahl deutlich höher.

„Es ist nicht zu glauben, dass der Senat über die Baumfällungen und Nachpflanzungen kaum Daten erhebt. Es besteht anscheinend kein wirkliches Interesse an dem Baumbestand der Stadt. In diesem Zusammenhang ist es unverantwortlich, dass auch die Haushaltsmittel zur Pflege und Nachpflanzung stetig gekürzt werden. Und das unter einem grünen Umweltsenator“, so Dora Heyenn abschließend.

Wie ebenfalls aus der Kleinen Anfrage hervorgeht, sind die Bezirke Altona und Wandsbek Spitzenreiter bei Baumfällungen sowohl an Straßen, in öffentlichen Parkanlagen wie auch auf privatem Grund. Während Altona jedoch auch bei Neupflanzungen vorne liegt, hat Wandsbek den größten Baumverlust der ganzen Stadt zu verzeichnen.

Julian Georg, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion Wandsbek dazu: „Es ist eine Schande, dass Wandsbek als größter Bezirk auch die meisten Bäume fällt. Trotz jahrelanger grüner Regierungsbeteiligung auf Bezirksebene ist Wandsbek Spitzenreiter bei Baumfällungen, dieser Zustand sollte zum Umdenken anregen. Stattdessen bemüht sich das Bezirksamt weiter, so viele Bäume zu fällen, wie nur möglich – auch gegen den Widerstadt der Bevölkerung, wie das Beispiel der geplanten Fällung von 117 Bäumen in Steilshoop zeigt.“
Pressemitteilung Fraktion die Linke Wandsbek und Dora Heyenn (MdHB)

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