Minister Wissing verdingt sich als Verbrenner-Lobbyist
Medienberichten zufolge haben sich Minister Wissing und sein Staatssekretär Oliver Luksic als Lobbyisten für den Reste-Kraftstoff HVO100 einspannen lassen – explizit gegen die Empfehlung der Fachleute im Verkehrsministerium. Das wirft nicht nur Compliance-Fragen auf, es ist auch für den Klima- und Umweltschutz ein Problem.
Denn HVO100 ist keineswegs der unbedenkliche Wunder-Diesel, als der er verkauft wird. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, kommentiert.
Minister Wissing und die FDP tun alles, um die Wende zur E-Mobilität auszubremsen – das ist bekannt. Wie weit sie dafür zu gehen bereit sind, kommt aber erst allmählich ans Licht. Die vielbeschworene Technologie-Offenheit erweist sich immer mehr als Deckmantel, in Wahrheit geht es ihnen nur um die Rettung des überkommenen Verbrennungsmotors.
Und das setzen sie mit fragwürdigen Methoden durch: HVO100 gibt zwar weniger neues CO2 an die Atmosphäre ab als fossile Kraftstoffe – bei der Verbrennung entstehen dennoch Schadstoffe, die die Luftqualität beeinträchtigen. Und für die Herstellung in großen Mengen könnten nicht mehr nur Pflanzenreste eingesetzt werden, sondern zum Beispiel auch Palm-Öl, für dessen Produktion andernorts Regenwälder vernichtet werden.
Was Minister Wissing im Bunde mit der Verbrenner-Lobby als großen Durchbruch für das Klima anpreist, ist in Wahrheit eine ökologisch schädliche Mogelpackung. Sie hat vor allem einen Zweck: Eine veraltete Technik weit über ihr Verfallsdatum hinaus am Leben zu erhalten. Zum Schaden aller und für den Profit weniger. Eine Blamage für die selbsternannte „Fortschrittspartei“ FDP.
Pressemitteilung VCD