“Gemeinsam Boden gut machen”

17 Bio-Betriebe mit Förderpreis ausgezeichnet
Miller: Preisträger*innen leisten wertvollen Beitrag für Schutz von Arten und Ökosystemen / In zehn Jahren rund 20.000 ha Ökolandbau gefördert

 

17 Landwirt*innen aus sieben Bundesländern sind am Samstag auf dem Alnatura-Campus in Darmstadt für die vorbildliche Umstellung ihres Betriebs von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft mit dem NABU-Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ ausgezeichnet worden. Die Betriebe bauen ihr Gemüse, Obst und Getreide nach Bio-Kriterien an – ganz ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Zugleich halten sie hohe Standards bei der Tierhaltung ein. Die finanzielle Unterstützung soll den Öko-Betrieben dabei helfen, die Kosten für den Umbau zu decken und die zweijährige Umstellungsphase zu überbrücken, in der sie bereits nach Bio-Kriterien wirtschaften, aber noch keine Bio-Preise erzielen.

Mit dem Projekt möchte der NABU, unterstützt durch die „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI), REWE und weiteren Unternehmen und Stiftungen der Bio-Branche, den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland voranbringen und so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, zur Verbesserung der Böden und Gewässer sowie zum Schutz der Artenvielfalt leisten. In diesem Jahr feiert der Förderpreis sein zehnjähriges Bestehen.

Seit Start des Projekts im Jahr 2014 wurde die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft von knapp 20.000 Hektar gefördert – eine Fläche so groß wie zwei Mal die Nordseeinsel Sylt. Mittlerweile sind über 100 Betriebe mit einer Gesamtfördersumme von mehr als drei Millionen Euro unterstützt worden. Im vergangenen Jahr haben Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gemeinsam die Schirmherrschhaft für das Projekt übernommen.

„Sauberes Grundwasser, gesunde Böden, vielfältige Äcker – inmitten der rasant voranschreitenden Natur- und Klimakrise leisten die ausgezeichneten Landwirt*innen einen wichtigen Beitrag für unsere Artenvielfalt und Ökosysteme. Aus eigenem Antrieb und mit großer Motivation zeigen sie, wie eine naturverträgliche und klimaresiliente Landwirtschaft gelingen kann. Das verdient unsere Anerkennung. Deshalb unterstützt der NABU landwirtschaftliche Betriebe seit nunmehr zehn Jahren beim oft herausfordernden Übergang zur biologischen Landwirtschaft.“
(NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller)

„Unsere landwirtschaftlichen Betriebe spielen eine Schlüsselrolle beim Schutz unseres Klimas, der Artenvielfalt und stabile Ernten. Gemeinsam Boden gut machen zeigt, wie hervorragend es funktioniert, wenn alle an einem Strang ziehen. Mit dem gemeinsamen Engagement leisten Landwirte, Handel, der Umweltschutz und die Kunden einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft und unsere Umwelt. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich!“
(Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft)

“Nur wenn es der Natur gut geht, können Landwirt*innen verlässlich ihre Ernten einfahren. Eine umwelt- und naturverträgliche Landwirtschaft ist deshalb langfristig die beste Grundlage für ausreichende und gesunde Lebensmittel. Ausgewählte Betriebe beim Umstieg auf eine biologische Landwirtschaft zu unterstützen, ist eine gute Investition in die Zukunft, denn diese Betriebe zeigen beispielhaft, wie die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen gelingen kann: Sie sorgen für verträgliches Klima, halten Humus in den Böden und gewährleisten eine hohe Biodiversität.”
(Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)

“Die Alnatura Bio-Bauern-Initiative wurde 2015 gegründet und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des biologischen Landbaus in Deutschland. Gemeinsam mit dem NABU fördern wir das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ und unterstützen die Umstellung auf Bio mit durchschnittlich 300.000 Euro pro Jahr. So konnten in den vergangenen neun Jahren bereits 119 Höfe bei der Umstellung auf Bio gefördert werden. Sie bewirtschaften eine Fläche von insgesamt rund 20.000 Hektar biologisch. Letztlich ermöglichen unsere Kundinnen und Kunden durch ihren Einkauf bei Alnatura die Realisierung dieses wichtigen Nachhaltigkeitsprojekts.“
(Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura)

„Der Öko-Landbau ist eine der wichtigsten Säulen für eine zukunftsfähige, nachhaltige Landwirtschaft. Seit mehr als 30 Jahren bieten wir in unseren Märkten Bio-Produkte an und bauen unser Bio-Sortiment kontinuierlich aus. Um mehr Sichtbarkeit in der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen, setzen wir uns für die nachhaltige Förderung des ökologischen Landbaus ein. Deswegen sind wir stolzer Unterstützer von ‚Gemeinsam Boden gut machen’.“
(Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands der REWE Group)

Das sind die Preisträger*innen

Marlies und Walter Schlepper, Hessen (Bioland)
Frieda Größel, Rheinland-Pfalz (Bioland)
Annette und Siegbert Vogt, Baden-Württemberg (Bioland)
Christiane Kretzer, Baden-Württemberg (Bioland)
Tom Haßheider, Nordrhein-Westfalen (Demeter)
Thomas und Martin Philipps, Rheinland-Pfalz (Ecovin)
Ricky Bärwolf, Thüringen (Gäa)
Carolin und Andreas Schießl, Bayern (Naturland)
Andreas Kroll, Niedersachsen (Naturland)
Christoph Hagmeier, Baden-Württemberg (Naturland)
Christoph Seibold, Bayern (Naturland)
Georg Josef Schöffmann, Bayern (Naturland)
Martin Strobl, Bayern (Naturland)
Moritz und Carinna Maack, Nordrhein-Westfalen (Naturland)
Niclas Meyer, Niedersachsen (Naturland)
Johann Müller, Bayern (Naturland)
Hermann Rösel, Bayern (Naturland)

Wer ist förderfähig?

Beim Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ kann sich bewerben, wer seinen gesamten landwirtschaftlichen Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umstellt oder seinen bestehenden Öko-Betrieb um mindestens 30 Prozent erweitert. Der Betrieb muss sich einem in Deutschland ansässigen Bio-Anbauverband anschließen. Gefördert werden können auch Betriebe, die am Hof Verarbeitung und Vermarktung betreiben – einschließlich Restauration oder Urlaub am Bauernhof. Bewerbungen für die aktuelle Bewerbungsrunde werden seit dem 1. April 2024 angenommen. Ausführliche Informationen unter www.nabu.de/gbgm

Pressemitteilung NABU

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