Mit einem 17 mal 21 Meter großen Banner am Edeka-Hauptsitz in Hamburg fordern 20 Greenpeace Aktive: “Edeka: Tier- und Klimaschutz, das könnt ihr besser!”. Edeka weigert sich als einziger großer deutscher Lebensmitteleinzelhändler, Frischfleisch seiner Eigenmarken der tierschutzwidrigen Haltungsform 1 aus dem Sortiment zu nehmen.
„Es ist höchste Zeit, dass Edeka kein Fleisch mehr aus der schlechtesten Haltungsform anbietet“, sagt Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. „Diese Art von Tierhaltung hat keine Zukunft. Edeka muss jetzt beginnen, sich für eine Landwirtschaft einzusetzen, die Tiere, Menschen und Klima schützt.”
Edeka hinkt den anderen Supermärkten hinterher
Konkurrenten wie Lidl und Rewe haben bereits angekündigt, ab wann sie kein Frischfleisch der schlechtesten Haltungsform 1 mehr verkaufen wollen. Haltungsbedingungen für Tiere der Haltungsform 1 und 2 verstoßen aus Greenpeace-Sicht gegen geltendes Tierschutzrecht. Mit 10 Prozent mehr Raum sind die Vorgaben der von der Initiative Tierwohl entwickelten Haltungsform 2 kaum besser als der gesetzliche Mindeststandard. Es mangelt an Beschäftigungsmöglichkeiten, Licht, Stroh, Auslauf oder Außenklimazonen. Auch gentechnisch verändertes Futter oder Soja, dessen massenhafter Anbau für die Zerstörung wertvoller Wälder und Ökosysteme verantwortlich ist, kommt täglich zum Einsatz.
Die industrielle Tierhaltung verschärft die Klimakrise und ist für das Artensterben sowie die Verschmutzung von Wasser und Böden verantwortlich. Durch den häufigen Einsatz von Antibiotika entstehen gefährliche Resistenzen bei Krankheitserregern, gegen die Medikamente wirkungslos werden. Für mehr Tierwohl bei Edeka hatten daher schon am vergangenen Samstag Greenpeace Aktive in mehr als 30 Städten protestiert. „Wir alle müssen unsere Essgewohnheiten den Anforderungen der Zukunft anpassen. Billigfleisch ist ein unmoralisches Angebot, deshalb muss Edeka endlich Verantwortung übernehmen. Dazu gehört, dass sie aufhören, mit Werbung für Billigfleisch die Kund:innen in die Filialen zu locken“, sagt Huxdorff.
Pressemitteilung Greenpeace