Gegen weitere Ölbohrungen in der Nordsee protestieren acht Greenpeace Aktivistinnen und Aktivisten heute vor der Europazentrale des Ölkonzerns BP in der Hamburger Hafencity. Die Umweltschützer haben ein zweieinhalb Meter großes durchgestrichenes BP-Logo an die Glasfassade geklebt und Ölfässer im Eingangsbereich des Gebäudes aufgebaut. Auf einem Banner steht „BP zerstört das Klima“.
Vor der Küste Schottlands will BP aktuell damit beginnen, ein Ölfeld mit 30 Millionen Barrel Rohöl zu erschließen. „Die Folgen der Klimakrise sind nach jüngsten wissenschaftlichen Aussagen noch dramatischer als befürchtet. Dennoch will BP mehr Öl fördern und damit das Weltklima weiter aufheizen“, sagt Greenpeace Ölexperte Michael Meyer-Krotz. „In Zeiten des Klimanotstands dürfen keine weiteren Ölfelder mehr erschlossen werden. Das ist unverantwortlich und gefährdet die Zukunft von Millionen Menschen.“
Seit elf Tagen verfolgen Greenpeace Aktivisten in der britischen Nordsee die Bohrinsel „Paul B. Loyd Junior“ in das Vorlich-Ölfeld , rund 240 Kilometer östlich der schottischen Küste. Kletterer hatten auf der Plattform ein Banner mit dem Schriftzug „Climate Emergency“ (Klimanotstand) entrollt. Vor der Bohrinsel demonstrierten zusätzliche Schwimmer sowie Greenpeace Schlauchboote gegen die klimaschädlichen Pläne des Konzerns. Das Aktionsschiff „Arctic Sunrise“ unterstützt die Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort. „Wir fordern BP auf, das dreckige und klimaschädliche Geschäft mit dem Öl einzustellen und in Energie aus Wind und Sonne zu investieren“, sagt Meyer-Krotz. „Die Zeiten der Klimakiller Öl und Kohle sind vorbei.“
Welt muss deutlich früher aus Öl und Kohle aussteigen
Berechnungen von BP zeigen: Weltweit bereits erschlossene Quellen könnten den derzeitigen Ölbedarf für die kommenden 50 Jahre decken. Um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen – wie im Pariser Klimavertrag vereinbart – muss die Welt jedoch deutlich früher aus fossilen Energien aussteigen. Der Ausstoß von Treibhausgasen muss bis zum Jahr 2050 weltweit auf null sinken. Investitionen sollten daher nicht in zusätzliche Ölfelder, sondern in Wind, Sonne und bessere Nutzung von Energie fließen.
Pressemitteilung Greenpeace