Der direkte Fang von Dorsch in der westlichen Ostsee soll im kommenden Jahr ausgesetzt werden. Es wird lediglich eine kleine Quote geben, weil die Art in der Plattfisch-Fischerei als Beifang vorkommt. Das haben die EU-Fischereiminister:innen in Brüssel beschlossen.
Die Entscheidung folgt den wissenschaftlichen Empfehlungen des Rates für Meeresforschung. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen hat der westliche Dorschbestand sogar den Kipppunkt überschritten ab dem er sich nicht mehr erholen kann. Es kommentiert Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack:
„Diese Vollbremsung kommt viel zu spät und die Ostseefischerei stürzt sehenden Auges in den Abgrund, weil der Rat jahrelang die Warnungen von Wissenschaft und NGOs ignoriert hat. Die Überfischung der vergangenen Jahrzehnte hat den Bestand kollabieren lassen und raubt der Fischerei ihre Perspektive. Besonders bitter ist die Entwicklung für die kleine, handwerkliche Küstenfischerei. Sie hat wenig zu der Entwicklung beigetragen, kriegt aber nun die volle Härte ab. Die Folgen der Klimakrise verschärfen das Problem. Der Fischereistopp hätte auch für die Angelfischerei gelten müssen, außerdem brauchen wir konsequente Schutzgebiete – nur so kann das Sterben der Ostsee noch aufgehalten werden.“
Pressemitteilung Greenpeace