Greenpeace zu Trumps Austritt aus Pariser Klimaabkommen

US-Präsident Donald Trump hat heute (1.6.) angekündigt, aus dem internationalen Klimaschutzabkommen auszusteigen. Die USA sind der weltweit zweitgrößte Klimaverschmutzer, hatten unter Trumps-Vorgänger Obama jedoch maßgeblich zum Zustandekommen des Abkommens beigetragen.

 

Das Pariser Abkommen ist Ende 2015 von knapp 200 Staaten unterzeichnet worden und gilt als historischer Schritt im Kampf gegen die Erderhitzung. Im Vorfeld der Entscheidung haben Greenpeace-Aktivisten heute Abend im Hamburger Hafen an einem Kohlefrachter mit 60.000 Tonnen Steinkohle aus den USA für konsequenten Klimaschutz und gegen Trumps Energiepolitik demonstriert. Die Aktivisten schrieben in zwei Meter großen Lettern „No Coal No Trump“ auf die Bordwand. Es kommentiert Sweelin Heuss, Geschäftsführerin von Greenpeace:

„Trumps Entscheidung ist eine moralische Bankrotterklärung. Mit seinem Alleingang sabotiert der Präsident den Schutz des Klimas, aber er bringt ihn nicht zu Fall – nicht weltweit und auch nicht in den USA. Die boomenden erneuerbaren Energien überholen auch in den USA die alte Energiewelt aus Kohle und Öl in vielen Bundesstaaten. Trump kann den Niedergang dieser schmutzigen Energien hinauszögern, aufhalten aber wird er ihn nicht.

Wenn Donald Trump sich gegen die Zukunft stellt, muss Europa sie mit neuen Partnern umso entschlossener verteidigen. Dabei braucht Deutschland einen Kohleausstieg – auch um das Pariser Abkommens glaubwürdig zu halten.“

Greenpeace-Aktivisten demonstrieren in Berlin gegen Trumps Ausstieg aus Klimaabkommen
„Total Loser, so sad!“ – Klimaschützer projizieren auf US-Botschaft
Berlin, 2. 6. 2017 – Gegen die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, aus dem UN-Klimaschutzabkommen auszusteigen, demonstrieren Greenpeace-Aktivisten an der US-Botschaft in Berlin seit 4 Uhr früh. Auf die Fassade des Gebäudes projizieren die Klimaschützer „Total Loser, so sad!“ und persiflieren damit Trumps Twitter-Stil. „Trump offenbart mit dieser rücksichtslosen Entscheidung eine gravierende Führungsschwäche der USA“, sagt Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling. „Statt das Problem der Erderhitzung anzugehen, das die USA maßgeblich mitverursacht haben, bürdet Trump die Folgen von zunehmenden Dürren, Stürmen und Überflutungen Millionen Menschen in anderen Teilen der Welt auf. Kanzlerin Merkel muss nun als Gastgeberin des G20-Gipfels die anderen Staaten für konsequenten Klimaschutz gewinnen und in Deutschland den Kohleausstieg voran bringen.“

Das Ende 2015 in Paris von 196 Staaten unterzeichnete Klimaabkommen gilt als historischer Schritt, um die immer spürbarer werdenden Folgen der globalen Erhitzung zu begrenzen. Darin verpflichten sich die Staaten, die klimaschädliche Verbrennung von Kohle, Öl und Gas so rasch zu senken, dass der Temperaturanstieg deutlich unter der kritischen Grenze von 2 Grad stabilisiert wird. Trump hingegen will künftig wieder stärker Kohlevorkommen ausbeuten und Öl verbrennen. Damit ignoriert der US-Präsident die wirtschaftlichen Vorteile, die der Schutz des Klimas bietet. Laut der kürzlich veröffentlichten OECD-Studie „Investing in Climate, Investing In Growth“ führt ehrgeiziger Klimaschutz in den G20-Staaten zu einem um 5 Prozent höheren Wirtschaftswachstum bis zum Jahr 2050.

Greenpeace und Campact rufen zur Spontan-Demo vor US-Botschaft auf

Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen Greenpeace und Campact rufen heute Nachmittag um 17 Uhr dazu auf, vor der US-Botschaft am Pariser Platz in Berlin gegen Trumps Entscheidung und für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. „Trump torpediert die Bemühungen, sich weltweit auf Klimaschutz zu einigen. Aber die USA dürfen sich nicht aus der Mit-Verantwortung für die globale Klimakrise schleichen“, sagt Luise Neumann-Cosel von Campact.

Stürme, Dürren und Überflutungen, wie sie der Klimawandel häufiger werden lässt, vertreiben pro Jahr durchschnittlich 21,5 Millionen Menschen – mehr als doppelt so viele wie Kriege und Gewalt. Damit sind wetterbedingte Katastrophen, wie sie das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas verstärken, weltweit die Hauptursache dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Das ist das Ergebnis der vergangene Woche veröffentlichten Greenpeace-Studie „Klimawandel, Migration und Vertreibung“ (http://gpurl.de/ttZMd).

Vor Trump-Entscheidung: Greenpeace-Aktivisten protestieren im Hamburger Hafen an US-Kohlefrachter – Pariser Klimaabkommen verlangt Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas

Hamburg, 1. 6. 2017 – Wenige Stunden vor der erwarteten Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zum UN-Klimaabkommen demonstrieren zehn Greenpeace-Aktivisten im Hamburger Hafen für konsequenten Klimaschutz. Die Aktivisten folgen in Schlauchbooten einem Frachtschiff, das etwa 60.000 Tonnen US-Steinkohle von Texas nach Deutschland transportiert. An die Bordwand der SBI Subaru pinseln sie in zwei Meter großen Lettern „No Trump – No Coal“.

„Wer über Trumps rückständige Energiepolitik klagt, muss es selbst besser machen“, sagt Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. „Ohne den Ausstieg aus der Kohle zahlt Deutschlands Energiewende nicht auf den Klimaschutz ein. Wer Trump glaubhaft entgegen treten will, kommt um den Kohleausstieg nicht herum.“

Heute (1.6.) gegen 21 Uhr unserer Zeit will US-Präsident Trump entscheiden, ob die USA im UN-Klimaabkommen bleiben oder nicht. In diesem Abkommen haben sich Ende 2015 in Paris knapp 200 Staaten verpflichtet, den menschgemachten Temperaturanstieg deutlich unter der kritischen Grenze von 2 Grad zu stabilisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen allen voran die Industriestaaten zunächst die Verbrennung von klimaschädlicher Kohle deutlich reduzieren. Deutschland hat in den vergangenen Jahren zwar den Anteil sauberer Erneuerbarer Energien deutlich ausgebaut, parallel jedoch verharrt die Verbrennung von Kohle auf hohem Niveau. Entsprechend stagniert der Ausstoß von Treibhausgasen – 2016 lag er auf dem Wert von 2009.

Der Klimawandel steigert die Zahl und Stärke von Stürmen, Hitzewellen und Überflutungen. Schon heute vertreiben solche Naturkatastrophen laut einer Greenpeace-Studie durchschnittliche 21,5 Millionen Menschen pro Jahr – mehr als doppelt so viele wie Kriege und Gewalt. „Die Industriestaaten haben das Problem Klimawandel maßgeblich verursacht, jetzt müssen sie auch bei der Lösung vorangehen“, so Smid. „Wenn Trump sich vor der Verantwortung beim Klimaschutz drückt, müssen die anderen Staaten sich umso klarer zum Pariser Klimaabkommens bekennen und darlegen, wie sie den versprochenen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gestalten werden.“

Pressemitteilungen Greenpeace

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