In seinem neuen Bericht zum Stand der wissenschaftlichen Forschung zur Klimakrise warnt der Weltklimarat (IPCC) vor dem Überschreiten kritischer Kipppunkte im Klimasystem, auf die sich die Welt mit zunehmender Geschwindigkeit hinbewegt. Gleichzeitig zeigen die Expert:innen, dass sämtliche Lösungen vorhanden sind, um gegen die Klimakrise vorzugehen, sofern Regierungen und Unternehmen jetzt handeln.
Klimaexperte Karsten Smid von Greenpeace sieht in dem Bericht bestätigt, dass die Energiesysteme schnellstmöglich zu modernisieren sind und damit Kohle, Öl und Gas aufgegeben werden müssen:
„Hitze, Dürre, Starkregen und immer bedrohlichere Extremwetterlagen – der IPCC-Bericht führt uns die Klimakrise schockierend genau und faktenreich vor Augen. Die Erde erwärmt sich schneller als erwartet, die Folgen sind einschneidender als befürchtet und das Schlimmste wird erst noch kommen. Jetzt zählt jeder Tag, um die Lösungen durch den systematischen Umbau der Energiesysteme im privaten und industriellen Bereich voranzubringen. Die kommenden Jahre bis 2030 sind entscheidend, damit die 1,5 Grad-Grenze noch in Reichweite gehalten werden kann.
Für den deutschen Beitrag zum Klimaschutz muss die Ampelregierung ihr lähmendes Hickhack um E-Fuels, Tempolimit und LNG-Überkapazitäten endlich beenden. Wer sich jetzt noch einer kompletten Umstellung auf erneuerbare Energien und einem Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas entgegenstellt, ignoriert die eindringlichen Warnungen der Klimawissenschaft. Die deutsche Regierung muss jetzt dringend einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien umsetzen, einen Kohleausstieg bis spätestens 2030 auch in Ostdeutschland durchsetzen und keine weiteren Gasfelder erschließen.“
Pressemitteilung Greenpeace
Das Fenster schließt sich – noch können wir den globalen Klimakollaps stoppen
Weltklimarat/Abschlussbericht
Der Weltklimarat (IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change) ruft in seinem heute (Montag, 20. März) vorgestellten Abschlussbericht zu schnellem Handeln und drastischen Maßnahmen auf, um das Ziel der Begrenzung der globalen Erderhitzung auf unter 1,5 Grad noch zu erreichen. Der Weltklimarat stellt fest, dass die globale Erderhitzung bereits bei 1,1 Grad angekommen ist.
Jutta Paulus, Grünen/EFA-Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, kommentiert:
„Das Fenster für die Begrenzung der globalen Erderhitzung schließt sich. Wir brauchen schleunigst den massiven Ausbau von Erneuerbaren Energien und Wärmepumpen sowie Investitionen in Wärmedämmung und Energieeffizienz. Die bisher vereinbarten Maßnahmen reichen nicht aus, um gefährliche Kipppunkte zu vermeiden. Der IPCC-Bericht betont zudem, dass Renaturierung ein wichtiger Bestandteil der Bekämpfung der Klimakatastrophe ist. Lösungen können wir nur mit der Natur finden, nicht gegen sie.”
Michael Bloss, Grünen/EFA-Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, kommentiert:
„Die Welt braucht schnellstmöglch die Abkehr vom fossilen Irrweg. Angesichts der schon heute spürbaren katastrophalen Folgen des Klimawandels ist klar, Nichtstun kostet mehr als Klimaschutz. Weitere Blockaden europäischer Klima-Gesetzgebung sind unverantwortlich. Wirtschaft und Gesellschaft brauchen einen mutigen Wandel, weg mit Verbrenner und Gas, hin zu Wind und Sonne, Zug und E-Auto. Wir können uns vom Öl und Gas lösen und unsere eigene Energie erzeugen, sauber und sicher.”
Pressemitteilung Grüne im EU-Parlament
Mehr Infos (Englisch): https://www.ipcc.ch/