Das neue Verpackungsgesetz tritt im kommenden Monat in Kraft. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will damit der Plastikkrise den Kampf ansagen. Zwar ist die Idee gut, doch fehlt es dem Gesetz noch immer an der nötigen Konsequenz, um den Plastikverbrauch deutlich zu senken und die Umwelt nachhaltig zu schützen.
Das Gesetz verpflichtet lediglich Imbisse und Gastronomiebetriebe, ab 2023 neben Einwegverpackungen eine Mehrweg-Alternative anzubieten, die dringend notwendige Mehrweg-Pflicht für Deutschland ist es jedoch nicht. Supermärkte und Einzelhandel sind weitgehend unbetroffen. Dabei wären gerade hier Mehrweg und Pfandsysteme wichtig, um den Verpackungsmüll zu reduzieren. Die Plastikkrise wird sich so nicht lösen lassen.
Greenpeace startet deshalb am 16. Juni 2021 erstmals den internationalen “Refill Day”. Als Teil der weltweiten Bewegung “Breakfreefromplastic” wird Greenpeace an diesem Tag Menschen zusammenbringen, um sich gemeinsam für eine plastikfreie Welt einzusetzen. In Deutschland sind im weiteren Verlauf der Woche bundesweit Aktionen in Fußgängerzonen und auf unsere Onlineplattform Greenwire geplant. Ehrenamtliche von Greenpeace weisen dabei Verbraucher:innen auf einen zentralen Baustein der Kampagne gegen Plastik hin: Die Greenpeace-Webseite, „ReUse Revolution Map“. Die interaktive Karte listet deutschlandweit Läden auf, die bereits Waren lose verkaufen und so Verpackungsmüll reduzieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich der Aktionswoche anzuschließen und sich auch darüber hinaus zu Unverpackt/Zero Waste in der Greenwire Gruppe ReUse Revolution mit Greenpeace und untereinander auszutauschen.
Das Interesse am Thema ist groß. Studien der Heinrich-Böll-Stiftung belegen, dass 92 Prozent der Deutschen längst Mehrweglösungen fordern. Laut aktueller Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sind 82 Prozent der Befragten für ein Verbot von bestimmten Einwegprodukten.
Wir würden uns über eine Berichterstattung und/oder Ankündigung der Mitmachaktion im Rahmen der Refill-Woche freuen. Bei Interesse steht Ihnen unsere Konsum-Expertin Viola Wohlgemuth gerne für ein Interview oder Hintergrundgespräche rund um die Gesetzgebung, das Plastikproblem sowie die Lösungen zur Verfügung. Gerne können Sie Frau Wohlgemuth oder auch eine der Greenpeace-Gruppen in Deutschland bei unverpacktem Einkaufen oder an einem Aktionsstand besuchen.
Greenpeace Forderung
Eine der schlimmsten Umweltkrisen unserer Zeit ist die Verschmutzung unseres Planeten durch Plastik – und mittlerweile eine der sichtbarsten Herausforderungen für unsere Ökoysteme. Mit den Meeresströmungen und über die Atmosphäre hat Plastik gerade in zerriebener Form als Mikroplastiks bereits jeden Winkel der Erde erreicht. Eine Hauptursache Single Use Plastikverpackungen! Und die Verschmutzung der Meere und des Planeten ist nicht das einzige Problem: Kunststoff wird aus Erdöl und Erdgas gewonnen. Die Förderung und Verbrennung dieser fossilen Rohstoffe ist eine der Ursachen der Klimakrise. Wir müssen die Nutzung fossiler Rohstoffe und die Produktion des daraus gewonnenen Kunststoffs radikal reduzieren. Der erste, einfache und sofort durchführbare Schritt ist der Ausbau und die Nutzung von Pfand, Mehrweg und Unverpackt Systemen. Wir brauchen die Verpackung Wende – die Zukunft ist Unverpackt!
Pressemitteilung Greenpeace
https://greenwire.greenpeace.de/