GRÜNE setzen sich für Deponie-Sanierung in Farmsen ein

Die GRÜNE Fraktion in der Wandsbeker Bezirksversammlung unterstützt das Vorhaben der Umweltbehörde, die fast 64.000 Quadratmeter große und bis zu 15 Meter tiefe Altlastenfläche am Neusurenland in Farmsen genauer zu untersuchen. Ziel ist es, die Altdeponie zu sanieren, um die Fläche später mit Wohnungen bebauen zu können.

Oliver Schweim, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN-Fraktion: „Wir haben hier die Chance die Altlasten der Deponie endlich entfernen zu können. Auch wenn für die BMX-Bahn ein neuer Standort gefunden werden muss wäre das für die Menschen und die Umwelt ein großer Erfolg, auf den wir GRÜNE seit Jahren hinarbeiten. Auch das Gymnasium Farmsen benötigt weiterhin kleinere Teile als Sportfläche. Diese Wünsche wollen wir natürlich in einem dann anstehenden Bebauungsplanverfahren berücksichtigen.“

Sollte die Fläche nach der Sanierung Baurecht bekommen erhält die Mietergenossenschaft Farmsen (mgf) per Treuhandvertrag das Recht, hier zu bauen. Die Finanzierung der Sanierung, ggfls. der Abtransport des Deponiegutes und die Neuverfüllung der Tongrube soll durch den angedachten Wohnungsbau finanziert werden. Sollten Häuser gebaut werden, muss sichergestellt sein, dass kein Deponiegas mehr austritt.

Olaf Duge, Sprecher für Stadtentwicklung und Wohnen der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion: „Wir brauchen dringend Flächen, um den Wohnungsbau weiter voran zu bringen ohne dabei unsere Grünflächen zu verbrauchen. Dabei haben wir insbesondere auch kontaminierte Flächen im Blick. Die Sanierung dieser Giftböden im Rahmen des Wohnungsbaus ist eine günstige Gelegenheit, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Mietergenossenschaft Farmsen als Treuhänderin, die sich seit Jahrzehnten mit sozialen und ökologischen Projekten ausgezeichnet hat, ist hierfür der ideale Partner vor Ort.“

Die ehemalige Tongrube wurde seit 1941 mit Bauschutt, Unrat, Schrott und Hausmüll verfüllt. 1950 bis 1960 wurden auch Industrieöl-Rückstände, Schmierölrückstände bzw. Teerprodukte und später auch flüssige Reinigungsrückstände von Entfettungsbädern und ca. 1962/63 Tankstellenrückstände deponiert. 1966 wurde eine weitere Nutzung als Deponie untersagt. Die Fläche befindet sich seit 1990 in der Grundwasserüberwachung. Es besteht ein erheblicher Gehalt an organischen Schadstoffen (Leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe und aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylole). Der Gashaushalt wird seit 1997 regelmäßig überwacht. Die Bodenluftmessungen zeigen einen hohen Gehalt an Methan, Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff. Das Areal befindet sich seit 1967 in städtischem Besitz.

Die GRÜNE Fraktion hat bereits in den 1980er Jahren das Ziel verfolgt, die Deponie sanieren zu lassen. Hier liegen der heutigen Fraktion umfangreiche Unterlagen vor. 2013 haben die GRÜNEN erneut mit einer großen Anfrage (DRS. 19-3181) in Erfahrung gebracht, welch schädlicher Cocktail sich aus heutiger Sicht unter den jetzigen Sportplätzen und der BMX-Bahn befindet. „Durch die Vereinbarung mit der Mietergenossenschaft Farmsen streben wir an, die Deponie ohne eine Belastung des öffentlichen Haushalts zu sanieren. Für Restbeträge muss im Zweifel eine politische Lösung mit der SPD gesucht werden“, so Oliver Schweim abschließend.

Pressemitteilung Grüne Bezirksfraktion Wandsbek

Siehe auch aktuelle WUZ 117 vom Juni 2018 im Ausgaben-Archiv

Foto: BMX-Bahn am Neusurenland © WUZ

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