Am 14. August wurde ein in 
Hamburg einzigartiger Ort feierlich eingeweiht: Nahe der Schaartorschleuse liegt eine umgebaute, 23 m lange Lastenschute, die verschiedenste Lebensräume für die Lebewesen der Alster bietet und dem Projekt Lebendige Alster als Umweltbildungsort dienen wird.
Natürlicherweise wäre er Unterlauf der Alster mit seinen tidebeeinflussten Flachwasserzonen und ausgedehnten Röhrichten der Lebensraum und die Kinderstube für viele Tier- und Pflanzenarten – ein Hotspot der Artenvielfalt. Die Realität sieht anders aus: Die Alsterfleete sind ein extremer Lebensraum mit steilen, künstlichen Ufern, Wasserpflanzen und Röhrichte sucht man vergeblich, hinzu kommen teils extreme Strömungsverhältnisse. Die Grüne Schute bringt ein wenig Grün und viele Lebensraumstrukturen in das Alsterfleet. Fische können durch Aussparungen in der Bordwand und im Bootsrumpf in die Schute schwimmen, hier laichen, sich verstecken, Futter suchen. Und auch über der Wasserlinie tobt das Leben: Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und einige Falter nutzen das Nektarangebot der auf der Grünen Schute blühenden Pflanzen; ein Stockwerk drunter brüten Enten gut versteckt im dichten Röhricht.
Jens Kerstan, Umweltsenator: „Wir arbeiten seit Jahren als Umweltbehörde und mit dem Projekt „lebendige Alster“ erfolgreich daran, das Ökosystem der Alster zu verbessern. Diverse Maßnahmen wie Fischtreppen und Strömungslenker oder Flutmulden haben den Lebensraum des Flusses bereits spürbar verbessert. Nun kommt die „Grünen Schute“ als einzigartiger Ort hinzu. Ich freue mich, dass der umgebaute Lastkahn nun nach längerer Planung und dem Umbau für die Öffentlichkeit zugänglich und eröffnet wird. Die Schute ist an prominenter Stelle ein neuer und anschaulicher Ort für die Umweltbildung – und gleichzeitig eine kleine Arche mit Lebensraum für Tiere und Pflanzen oberhalb und unterhalb der Wasserlinie.“
Foto: K. Borggräfe
Die Grüne Schute soll als Trittstein-Biotop fungieren. Die Fleete sind der Korridor, welcher Alster und Elbe miteinander verbindet. Wanderfische wie zum Beispiel die Meerforelle oder der Aal halten sich auf ihrem Weg zu den Laichgebieten in den Fleeten auf. „Natur muss auch in urbanen Räumen stattfinden! Einen erlebbaren und sichtbaren Beitrag liefert die Grüne Schute im Alsterfleet und trägt damit zum Biotopverbund von der Elbe in die Alster bei. Diese Verbindung von Natur und deren Erlebbarkeit durch die Grüne Schute war uns daher besonders wichtig“, erklärt Elisabeth Klocke, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe. Seit 2011 unterstützt die Stiftung Lebensraum Elbe die Gewässerschutzaktivitäten im Projekt Lebendige Alster ebenso wie die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. Bei der Finanzierung der Grünen Schute half zudem die NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative (NKG HNUI).
„Als Umweltinitiative, die durch das persönliche Engagement der Mitarbeiter der Neumann Kaffee Gruppe getragen wird, fördern wir insbesondere Projekte, die das Umweltbewusstsein von Kindern und Jugendlichen schärfen. Die Grüne Schute als innovativer Ort der Umweltbildung erfüllt darüber hinaus die Zielsetzung der NKG HNUI, den Naturschutz aktiv mitzugestalten. Die Vereinigung dieser beiden Schwerpunkte sowie die Nähe zum Hamburger Hafen, der schon immer eine besondere Bedeutung für den Rohkaffeehandel hatte, haben uns dazu veranlasst, die Grüne Schute als Jubiläumsprojekt zum 25-jährigen Bestehen der NKG HNUI zu unterstützen.“ erklärt Jan Guttenberg, stellvertretender Vorsitzender der NKG HNUI das Engagement.
„Dass die Schute jetzt hier im Alsterfleet liegt und so schön grünt, verdanken wir einer großen Zahl von Unterstützern. Damit meine ich nicht nur die Geldgeber sondern auch die Mitarbeiter der Behörden, die sich für diese Projekt ausgesprochen und eingesetzt haben“, erklärt Tobias Hinsch, Geschäftsführer des NABU Hamburg e.V., „Schön, dass so viele von ihnen heute zur Einweihung der Grünen Schute gekommen sind.“
„Der Weg von der Idee, mehr Grün in die Fleete zu bringen bis zur Grünen Schute war so lang wie die Liste derjenigen, die das Projekt entwickelt und betreut haben. Ich möchte mich hier im Namen der drei beteiligten Naturschutzverbände noch mal bei unserem Lebendige-Alster-Team für das Projektmanagement, beim Studio Urbane Landschaften für die Mitarbeit bei Konzeption und Umsetzung sowie dem Büro LUKS für die Erstellung der Umweltbildungsmaterialien bedanken“, schließt die erste Vorsitzende des BUND Hamburg Maren Jonseck-Ohrt.
Die Grüne Schute liegt nun bereit, um als Umweltbildungsort von Schulklassen genutzt zu werden. Hier können Schüler ab der 3. Klasse den Lebensraum Alsterfleet erforschen und seine Bewohner kennenlernen. Bei Führungen und an „Tagen der offenen Schute“ können sich interessierte Bürger über das Leben in den Alsterfleeten informieren. Eine aktuelle Übersicht über die nächsten Führungen stehen auf www.lebendigealster.de unter Aktionen & Termine.
Das im Januar 2018 gestartete Projekt „Lebendige Alster – Neue Gewässerlandschaften für Hamburg“ ist das Folgeprojekt des 2011 gestarteten Kooperationsprojektes „Lebendige Alster“ von Aktion Fischotterschutz, BUND Hamburg und NABU Hamburg. Gefördert wird das Projekt vor allem durch die Stiftung Lebensraum Elbe und die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. Als weitere Unterstützerin konnte die NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative (NKG HNUI) gewonnen werden.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.lebendigealster.de.
Pressemitteilung Projekt Lebendige Alster
Einzigartiger Lebensraum im Alsterfleet – Umweltsenator Kerstan weiht Grüne Schute „Lebendige Alster“ ein
Heute wurde ein für Hamburg einzigartiger Ort feierlich eingeweiht: Nahe der Schaartorschleuse liegt eine umgebaute, 23 m lange Lastenschute, die verschiedenste Lebensräume für die Lebewesen der Alster bietet und dem Projekt „Lebendige Alster“ als Umweltbildungsort dienen wird.
Die Alsterflee
te in der Innenstadt sind ein extremer Lebensraum mit steilen, künstlichen Ufern und zeitweise extremen Strömungsverhältnissen, Wasserpflanzen und Schilf sucht man vergeblich. Die heute eingeweihte Grüne Schute bringt nun ein wenig Grün und viele Lebensraumstrukturen in das Alsterfleet. Fische können durch Aussparungen in der Bordwand und im Bootsrumpf in die Schute schwimmen, hier laichen, sich verstecken, Futter suchen. Und auch über der Wasserlinie tobt das Leben: Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und einige Falter nutzen das Nektarangebot der auf der Grünen Schute blühenden Pflanzen; ein Stockwerk drunter brüten Enten gut versteckt im dichten Röhricht.
Jens Kerstan, Umweltsenator: „Wir arbeiten seit Jahren als Umweltbehörde und mit dem Projekt „lebendige Alster“ erfolgreich daran, das Ökosystem der Alster zu verbessern. Diverse Maßnahmen wie Fischtreppen und Strömungslenker oder Flutmulden haben den Lebensraum des Flusses bereits spürbar verbessert. Nun kommt die „Grünen Schute“ als einzigartiger Ort hinzu. Ich freue mich, dass der umgebaute Lastkahn nun nach längerer Planung und dem Umbau für die Öffentlichkeit zugänglich und eröffnet wird. Die Schute ist an prominenter Stelle ein neuer und anschaulicher Ort für die Umweltbildung – und gleichzeitig eine kleine Arche mit Lebensraum für Tiere und Pflanzen oberhalb und unterhalb der Wasserlinie.“
Dr. Elisabeth Klocke, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe: „Die Fleete sind der Korridor, welcher Alster und Elbe miteinander verbindet. Wanderfische wie zum Beispiel die Meerforelle oder der Aal halten sich auf ihrem Weg zu den Laichgebieten in den Fleeten auf. Natur muss auch in urbanen Räumen stattfinden! Einen erlebbaren und sichtbaren Beitrag liefert die Grüne Schute im Alsterfleet und trägt damit zum Biotopverbund von der Elbe in die Alster bei. Diese Verbindung von Natur und deren Erlebbarkeit durch die Grüne Schute war uns daher besonders wichtig.“
Ebenso wie die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) unterstützt die Stiftung Lebensraum Elbe die Gewässerschutzaktivitäten im Projekt „Lebendige Alster“ von Beginn im Jahr 2011 an.
Die Grüne Schute liegt bereit, um künftig als Umweltbildungsort von Schulklassen genutzt zu werden. Hier können Schüler ab der 3. Klasse den Lebensraum Alsterfleet erforschen und seine Bewohner kennenlernen. Bei Führungen und an „Tagen der offenen Schute“ können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über das Leben in den Alsterfleeten informieren.
Das im Januar 2018 gestartete Projekt „Lebendige Alster – Neue Gewässerlandschaften für Hamburg“ ist das Folgeprojekt des 2011 gestarteten Kooperationsprojektes „Lebendige Alster“ von Aktion Fischotterschutz, BUND Hamburg und NABU Hamburg. Weitere Infos unter: https://www.lebendigealster.de/grüne-schute
Kostenfreies aktuelles Bildmaterial vom heutigen Pressetermin und der Schute kann für redaktionelle Zwecke bezogen werden über: alampe@lebendigealster.de
Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) und des Projektes Lebendige Alster
Foto oben: Deichstraße am Nikolaifleet bei Ebbe (pixabay)