„Grüner Knopf auch mit Gentechnik möglich“

Unter der Bezeichnung „Grüner Knopf“ stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unter Gerd Müller (CSU) heute ein staatliches Metasiegel für Textilien vor, das bessere soziale und ökologische Standards in der Produktion sicherstellen soll.

 

Es kommentiert Viola Wohlgemuth, Konsum-Expertin von Greenpeace:

“Die Absicht von Minister Müller, die Textilindustrie fairer und sauberer zu machen, ist lobenswert. Nach jetzigem Stand jedoch kann der „Grüne Knopf“ auch auf einem T-Shirt aus pestizidbehandelter Gentechnik-Baumwolle kleben. Denn die Prüfprozesse beginnen quasi erst beim Färben. Weder die synthetische Faserproduktion, bei der häufig besonders umweltschädliche Chemikalien zum Einsatz kommen, noch die Baumwollproduktion mit ihrem gewaltigen Pestizideinsatz finden dort Berücksichtigung. Soll der „Grüne Knopf“ nach ökologischen Kriterien kein Etikettenschwindel sein, muss er von Anfang an die gesamte Herstellungskette vom Acker über die Fabrik bis zum Kleiderständer berücksichtigen. Andere Siegel gehen da bereits weiter.

Ein staatliches Siegel muss den Anspruch haben, bewährten und etablierten Ökostandards nicht nur zu entsprechen, sondern sie verbindlich für die Textilindustrie festzulegen. Nur so kann es Vertrauen bei den Konsumentinnen und Konsumenten schaffen und Klarheit in den Siegeldschungel bringen. Längst überfällig ist darüber hinaus eine gesetzliche Regelung, die saubere und faire Produktion in der gesamten Branche gewährleistet.”

Pressemitteilung Greenpeace

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