Radverkehr trägt dazu bei, die Straßen vom KFZ-Verkehr zu entlasten und damit die Lärm-, Luft- und Stau-Probleme zu verringern. In Hamburg gibt es zahlreiche Maßnahmen explizit zur Förderung des Radverkehrs. Fahrradfahrer profitieren aber auch bei den meisten anderen Baumaßnahmen. Bei Grundinstandsetzungen, Busoptimierung oder Erschließungen werden die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer – also auch der Radfahrer – immer mitgedacht und sehr häufig Verbesserungen oder ein Ausbau umgesetzt.
Senator Frank Horch hat heute eine Bilanz der Radverkehrsförderung in Hamburg in den Jahren 2013-2015 gezogen. Der Fortschrittsbericht 2015 zur Radverkehrsstrategie enthält auch einen Ausblick auf geplante Maßnahmen in diesem und in den Folgejahren.
Verkehrssenator Horch sagte: „Das Fahrrad gewinnt in Hamburg immer mehr an Bedeutung. Für diese Legislaturperiode ist das Thema Radverkehr einer der Schwerpunkte in der Verkehrspolitik des Senats. Hamburg soll zur Fahrradstadt werden Und wir haben uns durchaus ambitionierte Ziele vorgenommen. In Hamburg ist der Trend zum Radfahren ungebrochen. Der Radverkehrspegel steigt seit Jahren kontinuierlich, das Fahrradleihsystem hat sich zum absoluten Erfolg entwickelt und in der Stadt formulieren immer mehr Radfahrerinnen und Radfahrer ihren Wunsch nach guten Radfahrmöglichkeiten. Auch wenn es gelegentlich Diskussionen um Details der Ausgestaltung von Maßnahmen gibt, so kann man doch festhalten, dass wir grundsätzlich alle wollen, dass das Radfahren in Hamburg noch selbstverständlicher werden muss.“
Einige der Fortschritte der Jahre 2013 und 2014:
Die Streckenlänge der Radwege, die ausgebaut oder instandgesetzt wurden, betrug im Berichtszeitraum von Anfang 2013 – Ende 2014 insgesamt ca. 42 Kilometer.
Hamburg hat inzwischen stadtweit 159 StadtRAD-Stationen. Der Sprung über die Elbe ist gelungen, Harburg ist mit 12 Standorten an das Verleihsystem angeschlossen. Der Senat wird das Angebot in diesem Jahr weiter ausbauen und erweitern.
Ein Baustein der Radverkehrsstrategie des Senats sind die 14 Velorouten. Das Netz, auf dem die Radfahrerinnen und Radfahrer zügig, bequem und weitgehend stadtteilübergreifend ungehindert vorankommen, wird kontinuierlich ausgebaut. Es soll bis zum Ende der Wahlperiode fertiggestellt werden.
In den vergangenen Jahren wurde viel dafür getan, das Hamburger Radverkehrsnetz zu modernisieren und zukunftsfähig zu machen. Dennoch gibt es an vielen Stellen strukturell veraltete und sanierungsbedürftige Radwege. Dafür wurde in der „Fahrradwerkstatt“ mit dem Ersten Bürgermeister im September 2013 das Projekt „Radwege-Check“ entwickelt. Ziel ist es, das Radwegenetz auf wirklich erforderliche und gut nutzbare, dafür aber qualitativ bessere Strecken zu konzentrieren.
In Hamburg kann der Radverkehr inzwischen 80% der insgesamt 900 Einbahnstraßen in Gegenrichtung befahren.
Zum Fahrradparken haben sich die Bedingungen in den vergangenen Jahren an stark nachgefragten Orten verbessert. Im Rahmen des 1000-Bügel-Programms wurden in den vergangenen zwei Jahren 964 Bügel aufgestellt. Insgesamt wurden damit 1748 Bügel aus diesem Programm finanziert. 350 Bike+Ride Mietplätze wurden im Berichtszeitraum in Fahrradboxen und Sammelschließanlagen neu eingerichtet. Die Gesamtzahl der gesicherten Bike+Ride Plätze beträgt derzeit etwa 1610.
Der Bestand an frei zugänglichen B+R Plätzen an Schnellbahn-Haltestellen hat sich von 14.600 im Jahr 2012 auf 16.000 im Jahr 2014 erhöht. Bis zum Jahr 2025 sollen es 25.000 Plätze sein.
Ein wesentliches Werkzeug, das offenlegt, wie viele Radfahrerinnen und Radfahrer in der Stadt unterwegs sind, sind Zählsäulen für den Radverkehr, von denen seit 2014 eine erste Säule im Bezirk Hamburg-Mitte aufgestellt wurde. Der Senat strebt an, dass in jedem Bezirk eine Säule aufgestellt wird.
Den gesamten Fortschrittsbericht mit umfangreichem Bild- und Tabellenteil sowie die Radverkehrsstrategie finden Sie hier:
http://www.hamburg.de/radverkehr/2995602/radverkehrsstrategie-ziele.html
Pressemitteilung Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
Fortschrittsbericht Radverkehrsstrategie
Bill: „Wir machen Hamburg zur Fahrradstadt“
Heute hat Verkehrssenator Horch seinen Fortschrittsbericht zur Radverkehrsstrategie vorgestellt. Neben einer Bilanz der Jahre 2013 und 2014 ging es dabei auch um die künftig geplanten Maßnahmen. Der Bericht macht deutlich: Mit Rot-Grün werden die Investitionen in den Radverkehr nochmals deutlich ausgeweitet.
Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, sagt dazu: „Mit Rot-Grün wird Hamburg nun wirklich zur Fahrradstadt. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Fortschrittsberichts. 2013 und 2014 wurden rund 42 Kilometer Radverkehrsanlagen erneuert. Jetzt legen wir gemeinsam noch eine Schippe drauf. In den kommenden Jahren sollen mehr als 130 Kilometer Fahrradstrecken saniert und gebaut werden. Das ist fast eine Verdreifachung der Investitionen in den Radverkehr. Damit vollzieht Hamburg die Verkehrswende. Wir werden auch künftig den Umstieg aufs Rad mit konkreten Maßnahmen fördern – als moderne, gesunde und umweltbewusste Form der Mobilität.“
Hintergrund
Im Koalitionsvertrag haben SPD und Grüne vereinbart, dass Hamburg zur Fahrradstadt werden soll. Der Radverkehrsanteil am Verkehrsaufkommen soll bis in die zwanziger Jahre auf 25 Prozent erhöht werden. Die vierzehn Velorouten mit einer Gesamtstreckenlänge von rund 280 Kilometern sollen bis zum Ende der Legislatur komplett fertiggestellt werden. Jährlich sollen 50 Kilometer Radverkehrsanlagen gebaut, saniert oder gewidmet werden. Die bereits geplanten Maßnahmen für 2015 und 2016 finden sich in Anlage 2 des Fortschrittsberichts zur Radverkehrsstrategie.
Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion Hamburg
Ausbau der Radwegeinfrastruktur erreicht Höchststand – Hamburg wird immer fahrradfreundlicher
Beim Ausbau des Radverkehrs ist Hamburg in den vergangenen Jahren ein großes Stück vorangekommen. Das belegt der heute vom Senat vorgestellte Fortschrittsbericht zur Radverkehrsstrategie eindrucksvoll. Dazu Lars Pochnicht, Radverkehrsexperte der SPD-Fraktion: „Hamburg wird immer fahrradfreundlicher. Seit Beginn der Radverkehrsstrategie wurde noch nie so viel für den Radverkehr getan wie in den letzten beiden Jahren. Über 19 Millionen Euro wurden 2013 und 2014 investiert, außerdem profitierte der Radverkehr bei zahlreichen Projekten zur Sanierung der Straßen oder zur Optimierung des Bussystems. Insgesamt konnten 42 Kilometer Radverkehrsanlagen neu- und ausgebaut oder instand gesetzt werden.“
Pochnicht weiter: „Hamburg soll Fahrradstadt werden. Das ist erklärtes Ziel unserer Politik. Und es ist auch das Ziel von immer mehr Menschen, die in Hamburg mit dem Rad unterwegs sind. 30.000 Hamburgerinnen und Hamburger zeigten am Wochenende, dass das Radfahren längst eine Massenbewegung ist, die zurecht gute Bedingungen einfordert. Deswegen ist es gut und richtig, dass wir gemeinsam mit den Grünen beim Radverkehr jetzt noch mehr aufs Tempo drücken. Denn es gibt noch viel zu tun, damit das Radfahren attraktiv, sicher und komfortabel wird.“
Pressemitteilung SPD-Bürgerschaftsfraktion