Klimabeirat fordert Hamburger Photovoltaik-Strategie / Aufbruchstimmung für Ausbau der Erneuerbaren Energien nötig
Die Erzeugung von Strom aus Photovoltaik fristet in Hamburg bislang eher ein Schattendasein, beim Zubau belegte Hamburg im letzten Jahr den letzten Platz unter den Bundesländern. Daher bedarf es einer Ausbaustrategie des Senats unter Einbindung weiterer Partner in der Stadt. Zu diesem Schluss kommt der Klimabeirat Hamburg in seiner neuesten Empfehlung „Photovoltaik in Hamburg. Chancen für Klimaschutz und Energiewende“.
Dazu hat er die bislang installierte PV-Leistung und die bisherigen Aktivitäten in Hamburg ausgewertet.
Prof. Dr. Daniela Jacob, Vorsitzende des Klimabeirats Hamburg: „Der Ausbau der erneuerbaren Energie ist ein zentraler Schlüssel für mehr Klimaschutz. Hamburg hat bislang keine klare Strategie, was die Stadt zum 80%-Ausbau- ziel der Bundesregierung beiträgt. Im Stadtstaat kann mehr erneuerbarer Strom im Wesentlichen über Photovoltaik erzeugt werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die nachgewiesenen Potenziale zu heben. Dazu hat der Klimabeirat konkrete Vorschläge zusammengestellt und hofft, dass Senat, Verwaltung und öffentliche Unternehmen diese aufgreifen.“
Aus Sicht des Klimabeirates gibt es zwar eine Reihe von Einzelaktivitäten zur Photovoltaik in Hamburg, aber diese entfalten bislang keine ausreichende Dynamik. Dabei attestiert eine aktuelle Studie des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg der Hansestadt, dass bilanziell rund 2/3 des Hamburger Strombedarfs über Photovoltaik wirtschaftlich erzeugt werden können.
Prof. Dr. Hans Schäfers, im Klimabeirat Experte für Erneuerbare Energien: „Die Dächer sind da, die Wirtschaftlichkeit ist gegeben, der Senat hat Zugriff auf den Netzbetreiber und mit der SAGA auf ein großes kommunales Wohnungsunternehmen. Ein PV-Gipfel des Senats wäre jetzt das richtige Aufbruchsignal, damit wir in Hamburg mit mehr Mieterstrom, innovativen PV-Projekten und einem smarten Stromnetzmanagement zum solaren Aushängeschild Norddeutschlands werden.“ Neben der PV-Strategie für Hamburg schlägt der Klimabeirat weitere konkrete Maß- nahmen vor, die dazu beitragen können, das solare Potenzial in Hamburg zu heben. Dazu gehören unter anderem ein PV-Bündnis mit der Wohnungswirtschaft, eine Solarkampagne in der Stadt und eine verpflichtende PV-Installation auf Gebäuden der stadteigenen Unternehmen. Daneben braucht es eine Taskforce Solarfachkräfte, einen Green Bond zur Finanzierung des PV-Ausbaus und einen zentralen kommunalen Dienstleister zu dem wichtigen Thema Mieterstrom.
Die aktuelle Empfehlung des Klimabeirats Hamburg zum Thema Photovoltaik gibt es hier: www.klimabeirat.hamburg
Pressemitteilung Klimabeirat Hamburg
Forderung nach einer Solarstrategie
Müller: „Unsere Potenziale für Erneuerbare sind riesengroß“
Vor dem Hintergrund eines zu langsamen Ausbaus der erneuerbaren Energien fordert der Hamburger Klimabeirat in seiner neuesten Publikation eine umfassende Photovoltaik-Strategie des Senats. Demnach friste Solarenergie in der Hansestadt bisher nur ein „Schattendasein“, es brauche beim Ausbau vor dem Hintergrund der Klimakrise aber viel eher eine neue Dynamik. Neben Windkraft gilt Photovoltaik als zentraler Bestandteil zur Erreichung des Ziels der Bundesregierung, bis 2030 rund 80 Prozent der Energie erneuerbar zu produzieren. Auch die Grüne Fraktion Hamburg sieht im Bereich der Solarenergie wichtige Potenziale und macht sich ebenso für die Erarbeitung einer umfassenden Photovoltaik-Strategie stark. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass rund zwei Drittel des Hamburger Strombedarfs durch Solarenergie gedeckt werden könnten.
Dazu Johannes Müller, energiepolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Energiewende ist ein zentraler Baustein für die Bekämpfung der Klimakrise. Wir wissen alle: Hier dürfen wir nicht zögern. Deshalb ist es an der Zeit, für unsere Hansestadt eine ambitionierte Solarstrategie auszuarbeiten und diese mit einem ordentlichen Geldbetrag zu hinterlegen. Egal ob auf Schuldächern, auf SAGA-Gebäuden oder mit innovativen Photovoltaik-Projekten – die Potenziale für erneuerbare Energien in Hamburg sind riesengroß. Wir sollten die bestehenden Bemühungen verstärken, um diese Potenziale zu heben und brauchen ein stadtweites Commitment von allen Behörden für die Solarenergie. Daher ist es gut, dass der Klimabeirat diese Potenziale jetzt noch einmal offengelegt und uns als Politik den Ball zuspielt. Diesen greifen wir jetzt auf, um im Bereich Photovoltaik eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Als Grüne Fraktion machen wir uns daher ebenso für eine umfassende Solarstrategie stark, die mit den nötigen finanziellen Mitteln hinterlegt ist und vielen Menschen kostengünstigen Strom ermöglichen soll.“
Pressemitteilung Grüne Bürgerschaftsfraktion