Hamburg und Umgebung im Agrarbereich gentechnikfrei zu halten: das hat sich die Initiative Gentechnikfreie Metropolregion seit fast zehn Jahren auf ihre Fahnen geschrieben. „Aktuell wird in der EU über den Genmais TC 1507 von Pioneer verhandelt, der schon im nächsten Jahr auch auf deutschen Äckern wachsen könnte“, sagt Initiativen-Sprecher Thomas Schönberger. Bis spätestens zum 8. Februar 2014 wird der EU-Agrarministerrat schriftlich über die Zulassung des Genmais abstimmen.
Seit Wochen versuchen Parteien, Initiativen, Ökoverbände und Umweltschützer den deutschen Stimmberechtigten, Bundes-Agrarminister Hans-Peter Friedrich, zu bewegen, im Rat gegen den Genmais zu stimmen. Die Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg (IGFMHH) wählte parallel noch einen weiteren Aktionsweg. Mit einer großangelegten Postkarten und E-Mailaktion an Bürgermeister Olaf Scholz hat die IGFMHH den Hamburger Senat aufgefordert, sich klar für eine gentechnikfreie Wirtschaftsweise in der Metropolregion auszusprechen und sich gegen eine Zulassung des Mais TC 1507 einzusetzen.
Mit Erfolg! In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte jetzt Staatsrat Dr. Bernd Egert im Auftrag von Bürgermeister Olaf Scholz: „Hamburg wird bei der Entstehung rechtlicher nationaler und europäischer Regelungen im Sinne eines gentechnikfreien Anbaus in der Landwirtschaft votieren.“ Darüber hinaus werde Hamburg den GVO-freien Anbau von Pflanzen im Rahmen der Regionalinitiative „Aus der Region für die Region“ unterstützen, Fruchtfolgen und Anbau von Leguminosen als Futterpflanzen sowie den ökologischen Landbau fördern. Anne Krischok, MdHB-SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Vorsitzende des Umweltausschusses, geht in ihrer Erklärung sogar noch weiter. „Darüber hinaus will der Hamburger Senat dem „Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen (Charta von Florenz) beitreten, um einen gentechnikfreien Anbau in Hamburg zu sichern“, so Krischok. Bei der Verpachtung stadteigener landwirtschaftlicher Flächen wolle der Senat den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen ausschließen.
Pressemitteilung UmweltHaus am Schüberg