Der Senat verbessert die Wohnraumförderung für Baugemeinschaften und stellt diesen in den geplanten großen Wohnungsbauquartieren ein großes Grundstücksangebot zur Verfügung
Baugemeinschaften werden in der Entwicklung der großen Stadtentwicklungsvorhaben, wie in Wilhelmsburg und Oberbillwerder eine wichtige Rolle spielen und die Möglichkeit erhalten, eine Vielzahl an Wohnungsbauprojekten umzusetzen. Der Senat hat hierfür die Rahmenbedingungen für diese gemeinschaftlichen Wohnformen verbessert, die Wohnraumförderung verbessert und neue Unterstützungsangebote entwickelt. Baugemeinschaften können sich damit von Beginn an bei der Entwicklung der Quartiere einbringen und damit wesentlich zur Nutzung dieser Quartiere beitragen.
Der Senat hat die Entscheidung getroffen, Baugemeinschaften verstärkt und regelhaft in den großen Stadtentwicklungsgebieten in Hamburg zu berücksichtigen. Die Förderung von Baugemeinschaften wird damit abermals maßgeblich verbessert und für die Zukunft ausgebaut. Baugemeinschaften können durch die Gestaltung ihres Projektes, aber auch des Umfeldes, dazu beitragen, einen Mehrwert für sich, aber auch die Quartiere zu schaffen.
Baugemeinschaften in genossenschaftlicher Form werden in Hamburg maßgeblich durch die Wohnraumförderung der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) gefördert. In 2019 wurde die Förderung angepasst und flexibilisiert, so dass innovative Wohnkonzepte vereinfacht umgesetzt werden können. Durch die neu eingeführte 40-jährige Laufzeit der Mietpreis- und Belegungsbindung werden insbesondere Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen unterstützt und die Finanzierung kleingenossenschaftlicher Projekte verbessert.
Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen Dr. Dorothee Stapelfeldt: „In Hamburg haben die Baugemeinschaften eine lange Tradition. Die Stadt hat seit 1990 über 160 Baugemeinschaftsprojekte mit rund 3.700 Wohnungen unterstützt und auf den Weg gebracht, u.a. mit Hilfe der im Jahr 2003 gegründeten Agentur für Baugemeinschaften und der staatlichen Wohnraumförderung. Baugemeinschaften liefern oftmals Impulse für die Belebung und Stabilisierung von Nachbarschaften und können durch ihr soziales Miteinander Quartiere bereichern. Aus diesem Grund werden in den neuen großen Entwicklungsgebieten 20 Prozent der Wohnungsbaugrundstücke für Baugemeinschaften vorbehalten, so dass gute Perspektiven für Baugemeinschaften in Hamburg bestehen.“
Mit der Bereitstellung eines großen Angebots an Grundstücken in Wilhelmsburg, in Oberbillwerder, der Mitte Altona oder auf der Fläche der Trabrennbahn Bahrenfeld (Science City) schafft Hamburg die Grundlage für die Realisierung zahlreicher und vielseitiger Baugemeinschaftsprojekte. Um die Bürgerinnen und Bürger, aber auch Gruppen bei der Bildung und Gründung der Baugemeinschaften von Morgen zu unterstützen, wurde außerdem die Kontaktbörse „Baut zusammen!“ geschaffen, die Anlaufstelle für Interessierte ist und auch Vernetzungsmöglichkeiten über das Onlineportal www.baut-zusammen.hamburg bietet.
Pressemitteilung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Baugemeinschaften – Duge: „Das Erfolgsrezept für die Quartiersentwicklung“
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hat heute ihre Pläne zur Stärkung der Baugemeinschaften vorgestellt. Kernbestandteile sind die verbesserten Fördermodule, eine Kontaktbörse und das Vorhalten von 20 Prozent der Wohnungsbaugrundstücke für Baugemeinschaften bei allen großen Bauvorhaben. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion begrüßt die Pläne als rechtzeitiges Signal an alle interessierten Baugruppen und als wichtigen Schritt für stabile Nachbarschaften in den neuen Quartieren.
Dazu Olaf Duge, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Baugemeinschaften haben sich in den letzten 30 Jahren zu einem wichtigen Element der Wohnungspolitik entwickelt. Sie prägen durch ihr zivilgesellschaftliches Engagement zunehmend die Quartiere. Als Zusammenschluss in einer Baugemeinschaft können viele Familien auch in Hamburg so kostengünstig bauen, dass sie nicht ins Umland abwandern müssen. Wir Grüne setzen uns von Anfang an für die Baugemeinschaften ein. Sie sind Ausdruck für ein selbstbestimmtes und gemeinschaftliches Zusammenleben in unserer Stadt. Für uns stehen dabei drei Prämissen im Vordergrund: Selbstverwaltung, gemeinsames Planen und eine freie Architektenwahl. Alle drei gilt es weiterhin umzusetzen. Mit 20 Prozent der Grundstücke des mehrgeschossigem Wohnungsbaus sind wir auf einem sehr gutem Weg hin zu bunten und lebendigen neuen Stadtteilen. Steigende Baukosten und oft anspruchsvolle städtebauliche Anforderungen stellen die Gruppen allerdings vor große Herausforderungen. Deshalb muss die Baugemeinschaftsförderung auch weiterhin ein kontinuierlicher Anpassungsprozess sein. Nur so können auch Kleingenossenschaften mit dünner Eigenkapitaldecke zum Zuge kommen. Baugemeinschaften müssen bei allen Projekten – auch den Privaten – ‚state of the art‘ werden. Mit dem Holsten-Quartier und dem Kolbenschmidt-Gelände legen wir die Messlatte hoch, aber bei guter Stadtentwicklung gehört das dazu!“
Pressemitteilung der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion