BUND, NABU und WWF: Senat muss Fehler der Elbvertiefung eingestehen / Norddeutsche Hafenkooperation kann Schlickproblem entschärfen
Bürgermeister Peter Tschentscher hatte gestern (6.4.) vor dem Hamburger Überseeclub angekündigt, den Hafen nicht zum größten, sondern zum nachhaltigsten Hafen der Welt machen zu wollen.
Dazu die im Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ zusammengeschlossenen Umweltverbände BUND, NABU und WWF:
„Die Aussagen des Bürgermeisters haben mit der Realität leider wenig zu tun. Bei der letzten Elbvertiefung ging es genau darum, den Konkurrenzhäfen – sogar denen im eigenen Land – die wenigen Schiffe abzujagen, die Hamburg aufgrund ihres Tiefgangs nicht anlaufen konnten. Dafür hat Hamburg wissentlich in Kauf genommen, dass hochwertige Uferbereiche zerstört werden, die Fischbestände in der Elbe massiv zurückgehen und das Schlickaufkommen derart anwächst, dass Hamburg den Baggerschlamm sogar im Weltnaturerbe Wattenmeer am Nationalpark abkippen will. Wenn der Bürgermeister jetzt behauptet, der Schlick sei nicht schädlich, dann hat er die eigenen Gutachten nicht gelesen oder nicht verstanden.“
BUND, NABU und WWF fordern den Hamburger Senat auf, eine wirklich nachhaltige Hafenwirtschaft mit einer norddeutschen Hafenkooperation auf den Weg zu bringen. Dazu gehöre auch, die Fehler der Elbvertiefungen einzugestehen und eben nicht darauf zu setzen, dass die größten Schiffe der Welt zu jeder Zeit den Hamburger Hafen anlaufen können. „Die Stadt gibt inzwischen über 100 Mio. Euro pro Jahr aus, um rund 14 Mio. Tonnen Schlick aus dem Hamburger Abschnitt der Elbe zu baggern. Das ist etwa um die Hälfte mehr als in den Jahren vor der Elbvertiefung und alles andere als nachhaltig“, so die Umweltverbände.
Pressemitteilung BUND Hamburg