Harley Days den Hahn zu drehen

Siegert: „Auch Spaßgesellschaft muss sich weiterentwickeln“
Am kommenden Wochenende finden erneut die Hamburg Harley Days statt. Dabei nehmen tausende Motorräder oft lange Wege auf sich, um die Freie und Hansestadt Hamburg drei Tage lärmend in Geiselhaft zu nehmen. Freies Geleit für das fröhliche Feiern sichert der Senat selbst zu. Der NABU kritisiert, dass die Freie und Hansestadt Hamburg trotz drängender Fragen um Versorgungssicherheit, Klimakrise, Luftqualität oder Lärmbelastung nicht auf diese Art von Veranstaltungen verzichtet oder sie zumindest nachhaltiger gestaltet.

 

Nach Auffassung des NABU sollten die unterschiedlichen gegenwärtigen Herausforderungen Grund genug für die Stadt sein, auch durch einen Verzicht auf das vermeidbare Verballern wertvoller Ressourcen sowie eine Vermeidung unnötiger Emissionen zu einer zeitgemäßen Bewusstseinsveränderung der Gesellschaft beizutragen.

„Hafengeburtstag, Cruise Days, Harley Days ­– als gäbe es keinen Krieg in der Ukraine, als hätten wir keine Probleme durch den Klimawandel, als wäre die Luft in Hamburg so sauber, dass man sie zusätzlich belasten kann und als würde die Stadt keinen Lärmaktionsplan vorlegen müssen. Es mangelt den Verantwortlichen im Hamburger Senat leider nach wie vor komplett am nötigen Bewusstsein, die offensichtliche Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei all den Krisen mit entsprechenden Maßnahmen zu schließen. Und das sind leider auch solche, die uns als Spaßgesellschaft betreffen. Das ist die Erwartung an eine Regierung, die sich selbst verpflichtet, Schaden von den Menschen abzuhalten“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.

Dabei ist das Gegenteil ist der Fall. Deswegen fordert der NABU Hamburg angesichts multipler Krisen die politisch Verantwortlichen auf, endlich sichtbare Zeichen für einen bewussten gesellschaftlichen Wandel einzuleiten, statt der Öffentlichkeit mit Brot und Spielen weiterhin zu suggerieren, man könne die Probleme einfach ignorieren.

„Diese Art der Verantwortungsdiffusion können wir uns in diesen Zeiten nicht mehr leisten. Politik und Verwaltung sollten eigentlich über die nötige Weitsicht verfügen und Kraft ihres Amtes längst überfällige Entscheidungen treffen. Wenn der Senat seinem Anspruch in Sachen nachhaltiger Metropole gerecht werden will, dann müssen eben auch die entsprechenden politischen Entscheidungen getroffen werden. Das können wir aktuell nicht erkennen“, so Siegert.

Pressemitteilung NABU Hamburg

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