Harley Days: Nicht zeitgemäß

… für eine nachhaltige Metropole – NABU Hamburg fordert ein Umdenken bei städtischer Eventpolitik
Am kommenden Wochenende verwandeln die „Harley Days“ Hamburg erneut in eine Bühne für lärmende, klimaschädliche Motorräder und motorisierte Selbstdarstellung. Nach Auffassung des NABU Hamburg passt ein dreitägiges Spektakel, das mit „PS-starken Tagen Mitten im Herzen der Freien und Harley Stadt Hamburg“ wirbt und mit einer 30 Kilometer langen Motorradparade quer durch die Stadt endet, nicht mehr in das Veranstaltungs-Portfolio einer Stadt, die für sich reklamiert, Vorreiter der Nachhaltigkeit zu sein.

Anfang Juni hat sich Hamburg als Ausrichterin der globalen Nachhaltigkeitskonferenz „Hamburg Sustainability Conference“ oder des UITP Global Public Transport Summit profiliert. Nun erfüllt Europas größtes „Bike-City-Event“ mit Billigung und finanzieller Unterstützung der Stadt Hamburg unsere Innenstadt mit Motorenlärm, vermeidbaren zusätzlich Luftschadstoffen und Klimagasen. Damit macht sich Hamburg unglaubwürdig.

„Ernst gemeinte Nachhaltigkeit sollte nicht nur zu Messe- oder Konferenzzeiten stattfinden, wenn Hamburg internationales Schaufenster für nachhaltige Mobilität oder der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ist, sondern ganzjährig“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg. „Hamburg muss den Anspruch haben, 24/7 nachhaltig zu sein und auf touristische Events dieser Art, die ja nicht zwingend notwendig sind, zu verzichten. Aber vielleicht will Hamburg gar nicht nachhaltig sein und Events Raum bieten, bei denen weder die Klimabilanz noch der Gegenstand der Veranstaltung selbst jeder Klimaschutzidee entgegenläuft. Beides wäre wenigstens konsequent. Aber ständig so zu tun, als sei Hamburg eine nachhaltige Metropole, um trotzdem regelmäßig nicht nachhaltige Bespaßung zu bewilligen – unter anderem bei den Harley Days, den Cruise Days oder dem Hafengeburtstag – ist inkonsequent und unzeitgemäß. Wer bitte, soll das glauben?“

Der NABU appelliert an den Hamburger Senat, das politische Bekenntnis zur Nachhaltigkeit auch in der Praxis ernst zu nehmen und künftig konsequent auf klimaverträgliche Veranstaltungen zu setzen. Nur so lässt sich die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität überwinden und Hamburg seinem Anspruch als nachhaltige Metropole wirklich gerecht werden.

Pressemitteilung NABU Hamburg

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