Die BAW Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in Hamburg und Schleswig-Holstein hat die Flugverkehrszahlen bis Mai 2015 ausgewertet. Trotz der Auflagen aus dem 16-Punkte-Plan gegen Fluglärm der Hamburger Bürgerschaft von Anfang des Jahres nimmt der Flugverkehr und die Betroffenheit, insbesondere die gesundheitlichen Belastungen, deutlich zu. Die Beschwerden erreichen ein neues Allzeithoch und liegen mit deutlich über 35 Prozent über den Zahlen des Vorjahres bei geschätzt über 1.500 Beschwerden.
Der Flugverkehr in Hamburg insgesamt hat zum 31.05.2015 mit 6,5 Prozent zum Vorjahr erneut deutlich zugelegt. Insbesondere in der Nachtzeit ab 22 Uhr, der gesetzlich definierten Nachtruhe, hat der Flugverkehr um 20 Prozent zugenommen. Mehr als verdoppelt (!) haben sich die Verspätungen nach 23 Uhr! Wie wir inzwischen nach der Veröffentlichung des Fluglärmreport 28 vom Hamburger Flughafen wissen, steht im direkten Zusammenhang mit der Zunahme der Verkehrszahlen eine Zunahme des Lärmkontingents. Es ist objektiv im gesamten Flughafeneinflussbereich lauter geworden.
„In Anbetracht der völlig empathiefreien Meldungen zu den neuen Passagierzahlen am Hamburger Flughafen ist das eine höchst bedenkliche Entwicklung. Der Flughafen verschweigt bewusst, wann geflogen wird. Die Nachtruhe muss das Maß der Dinge bleiben! Der Hamburger Senat muss jetzt sofort den 16-Punkte-Plan der Bürgerschaft umsetzen und für Ruhe in der Luft sorgen. Ansonsten verspielt dieser Senat jede noch vorhandene Glaubwürdigkeit im Thema! Ein Scheitern des 16-Punkte-Plans werden wir nicht zulassen!“, empört sich Martin Mosel, Sprecher der BAW.
http://www.baw-fluglaerm.de/files/PDFs/BAW_QS_Q1_2015_VF.pdf
Pressemitteilung BAW Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in Hamburg und Schleswig-Holstein