HNEE-Studiengang “ErnA” wird ein Jahr alt

Studierende gehen voran, um Lösungen für Herausforderungen in Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft zu finden
Vor einem Jahr ist der Bachelorstudiengang „Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten“ (ErnA) an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) gestartet. Seither beschäftigen sich über 20 Studierende mit der Transformation der Landwirtschaft mit Fokus auf Umwelt- und Naturschutzbelange.

Auch ein Jahr nach Start erfreut sich der Studiengang großer Beliebtheit und einer wachsenden Bewerber*innenzahl. Konzipiert und finanziert wird der Studiengang vom NABU in Kooperation mit Alnatura im Rahmen des Projektes “Gemeinsam Boden gut machen”.

Zum einjährigen Jubiläum des Studiengangs betont NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Studiengangs: “Nach den Bauernprotesten im Januar wurden die Debatten um die Agrarpolitik emotionaler, der Ton rauer. Die „ErnA”-Studierenden zeigen, wie konstruktive Lösungsfindung im Agrar- und Ernährungssektor aussehen sollte. Sie lernen aus ihrem Fach ein Problem auch aus dem Blickwinkel eines anderen Faches zu sehen. Dieses vernetzte Denken und Handeln ist die Grundlage dafür, überholte Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie zu überwinden. In Zeiten wachsender Transformationsmüdigkeit geben die Studierenden ein wichtiges Beispiel: Sie begreifen den Wandel nicht als eine Gefahr, sondern als eine Notwendigkeit, Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft nachhaltig und damit zukunftsfähig zu machen. Das macht Mut und gibt Hoffnung, die Folgen von Klimakrise und Naturzerstörung zu bewältigen.”

Prof. Dr. Matthias Barth, Präsident der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE): „Die komplexe Aufgabe, Nachhaltigkeit im Ernährungs- und Agrarsektor umzusetzen, erfordert nicht nur fundiertes Fachwissen und einen starken, wechselseitigen Austausch zwischen Theorie und Praxis, sondern auch Gestaltungskompetenzen. Der Studiengang „Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten“ reagiert auf diese Bedarfe und bereitet junge Menschen darauf vor, aktiv an der Nachhaltigkeitstransformation der Gesellschaft mitzuwirken. So werden ErnA-Studierende zu Gestalterinnen und Gestaltern des Wandels zu einer nachhaltigen Ernährungskultur von morgen ausgebildet.”

Luise Unser, Bachelorstudentin („Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten“): “Ob Fachkräftemangel, wirtschaftlicher Druck oder Klimafolgen: Bei unseren Betriebsbesichtigungen und vielen Gesprächen mit Landwirt*innen vor Ort wird deutlich spürbar, wie groß der Handlungsdruck schon heute ist. Es sind Begegnungen, die für die aktuellen Herausforderungen sensibilisieren und zugleich motivieren, unser Ernährungs- und Agrarsystem nachhaltig zu gestalten. Ob in der landwirtschaftlichen Produktion oder in der Lebensmittelverarbeitung: Wenn alle Akteur*innen entlang der Wertschöpfungskette mitwirken, kann aus den Zukunftsvisionen, die wir im Studium diskutieren, echte Transformation entstehen. Besonders ist, dass wir als Studiengang durch die enge Zusammenarbeit selbst gleichzeitig ein Netzwerk schaffen, das um jeden weiteren Jahrgang vergrößert wird!”

Hintergrund zum Studiengang
„ErnA” verbindet den Ökolandbau mit nachhaltiger Lebensmittelerzeugung und Ernährung. Dabei hat der Studiengang zugleich einen starken Praxisbezug durch ein breites Netzwerk an Betrieben der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Partnern aus den Bereichen des Natur- und Ressourcenschutzes. Die Studierenden werden so auf die zukünftigen Herausforderungen in der Agrar- und Ernährungsbranche vorbereitet.

Der Studiengang wurde seit 2020 in Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) entwickelt. Gefördert wird er im Rahmen des NABU-Projektes “Gemeinsam Boden gut machen” (GBgm), das sich primär zum Ziel setzt, landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft zu unterstützen. Als weitere Säule setzt sich GBgm zum Ziel, ein leistungsfähiges Bildungssystem für das Gemeinwohl bereitzustellen und jungen Menschen eine ganzheitliche, transdisziplinäre Ausbildung mit Praxisbezug in der Agrar- und Ernährungsbranche zu ermöglichen. Das NABU-Projekt finanziert eine Koordinierungsstelle an der Hochschule, die Einrichtung eines Labors für Lebensmittelanalytik, Produktentwicklung und Sensorik sowie eine Professur mit Fokus auf “Psychologie und Marketing in der nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft”.

Pressemitteilung NABU

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