Hummelsbüttel: Lärm hat die Menschen fest im Griff

Die Menschen am Ring 3, an der Alten Landstraße und an der Hummelsbüttler Hauptstraße sind durch Lärm und Schadstoffemissionen stark belastet. Wie eine Anfrage der Linksfraktion Wandsbek zeigt, liegt die Lärmbelastung an den Straßen deutlich über dem für Wohngebiete zulässigen Wert.

 

Die Lärmemission entlang des Ring 3 liegt bei fast 70 db(A) am Tage und über 60 dB(A) nachts, ähnliche Ergebnisse liegen auch für die Hummelsbüttler Hauptstraße und die Alte Landstraße vor. Rund 70.000 Fahrzeuge, davon rund 3.000 LKW, passieren die Straßen täglich und erzeugen Lärm, der über den vom Bundesministerium vorgegeben Grenzwerten liegt.

Auch die Luftbelastung durch Stickstoffdioxid ist an den Straßen, die hauptsächlich mit Ein- und Mehrfamilienhäusern flankiert sind, erschreckend hoch. Für die Hummelsbüttler Hauptstraße betrug der berechnete Wert 42 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Hinzu kommt, dass die Zahlen der Verkehrsüberwachung belegen, dass die Alte Landstraße auch nach der Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit immer noch als Rennstrecke genutzt wird, so wurden regelmäßig Spitzengeschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen.

Sowohl der Ring 3 als auch die Hummelsbüttler Hauptstraße zeigen nicht hinnehmbare Unfallzahlen: Am Ring 3 ereignen sich beispielsweise jährlich bis zu 400 Unfälle mit Personen- und Sachschäden. In den vergangenen Jahren kam es zudem immer häufiger zu Unfällen mit Todesfolge.

Gert Schlüter, Regionalsprecher für das Alstertal: „Lärm macht krank. Ab einem Tagespegel von etwa 60 db(A) kommt es zu einem deutlichen Anstieg des Herzinfarktrisikos. Für die Menschen in Hummelsbüttel ist der Lärm nur schwer hinnehmbar. Doch auch die Verkehrszahlen zeigen eine deutliche Gefährdung: Sie zeigen, dass die Alte Landstraße immer noch als innerstädtische Autobahn genutzt wird. Wir müssen die Entschleunigung der Alten Landstraße, der Hummelsbüttler Hauptstraße und des Ring 3 intensiv voranführen. Die jetzige Situation ist gefährlich und gesundheitsschädlich!“

Julian Georg, Fraktionsvorsitzender und Fachsprecher für Verkehr ergänzt: „Die Lärmproblematik findet sich an vielen Stellen im Bezirk, doch in Hummelsbüttel treffen gleich drei besonders belastete Straßen aufeinander. Zum Wohle der Menschen muss auch darüber nachgedacht werden, ob Tempo 30 in den Nachtstunden eine geeignete Lösung darstellt und ob LKW-Verkehr in den Nachtstunden den Menschen vor Ort zuzumuten ist. Und eines sage ich auch ganz deutlich: Der einzige dauerhafte und sinnvolle Lärmschutz ist ein attraktiver ÖPNV!“
Pressemitteilung Fraktion DIE LINKE Wandsbek

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