HVV: Keine Kurzzüge mehr, Takte verdichtet, Linien ausgeweitet

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 und im Laufe des Jahres 2019 macht der HVV den Fahrgästen ein deutlich verbessertes Angebot
Ob Autoverkehr, Bus und Bahn oder Fahrrad: Hamburg macht mobil. Vor allem die sogenannte multimodale Mobilität kann helfen, den Verkehr und damit das Mobilitätsbedürfnis der Hamburgerinnen und Hamburger effizienter zu organisieren. Das Prinzip ist den Bürgerinnen und Bürgern im Alltag bestens vertraut. Verschiedene Verkehrsmittel miteinander zu verknüpfen, geht dann, wenn das Angebot stimmt.

 

Ob Bus, Bahn, Fahrrad, Carsharing oder das eigene Auto – entscheidend ist nicht mehr, womit man unterwegs ist, sondern dass man auf dem effizientesten und komfortabelsten Weg ans Ziel kommt. Dabei spielt der ÖPNV eine entscheidende Rolle. Senator Michael Westhagemann: „Wir müssen in Hamburg eine leistungsfähige Mobilität für alle Menschen anbieten, gleichzeitig müssen wir den Verkehr umweltverträglicher organisieren. Wir brauchen einen Mobilitätsmix, der den Menschen und der Wirtschaft nutzt und der gleichzeitig klimaschonender ist. Das heißt, wir müssen die Mobilität von Personen und Gütern mit der Umwelt- und Lebensqualität in Einklang bringen. Das kann nur funktionieren, wenn der HVV gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen ein Angebot macht, das die Hamburger und die zahlreichen Pendler nicht ablehnen können. In diesem Sinne ist die Ausweitung des Angebotes zu verstehen.“

Dietrich Hartmann, HVV-Geschäftsführer: „Die diesjährige Angebotsausweitung ist die umfangreichste seit vielen Jahren. Die Verkehrsunternehmen im HVV bieten viele zusätzliche Fahrten und Taktverdichtungen im gesamten Netz. Bei U- und S-Bahn und auf zahlreichen Buslinien setzen wir größere Fahrzeuge ein. Mit drei neuen MetroBus-Linien und weiteren neuen Linienwegen verbessern wir das Angebot zusätzlich. Angesichts ständig steigender Fahrgastzahlen ist diese Angebotsausweitung ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Denn öffentlicher Nahverkehr ist der Dreh- und Angelpunkt für moderne Mobilität in unserer Region.“

Angebotserweiterung im Einzelnen

LinieS2
– fährt morgens und abends eine Stunde länger, bis 9 Uhr beziehungsweise 18.30 Uhr
LinieS11
– startet im Berufsverkehr jeweils 10 Minuten früher
LinieS31
– zusätzliche Verbindungen am Abend, gemeinsam mit der S3 längerer 5-Minuten-Takt zwischen Hauptbahnhof und Harburg bis 21 Uhr
LinieS3
– zusätzliche Züge im Berufsverkehr zwischen Buxtehude und Neugraben
– Ausweitung des
10-Minuten-Takts ab 5 Uhr und abends bis 19.30 Uhr sowie Ausweitung des
20-Minuten-Takts nachts bis 23.30 Uhr
– Ausweitung des Nachtverkehrs am Wochenende auf einen Stundentakt zwischen Neugraben und Stade

Mehr Platz in den Zügen
Im Berufsverkehr sind größtenteils Langzüge (Platz für bis zu 1.500 Fahrgäste) auf der S3
zwischen Elbgaustraße und Neugraben und Vollzüge (bis zu 1.000 Fahrgäste) auf der S2 und S11 geplant.

DB Connect wird ab 2019 sukzessive das StadtRAD – Angebot deutlich ausweiten:
– vollständige Erneuerung und Vergrößerung der Fahrradflotte auf bis zu 4500 Räder
– vereinfachte Bedienung (Bedieneinheit am Lenker statt bisher am Hinterrad)
– elektrisch unterstützte Leih-Lastenräder für den Transport von Kindern und Gütern schrittweise auf bis zu 70
– Erweiterung des Bedienungsgebiets durch weitere Standorte schrittweise auf bis zu 350
Leihstationen
– weiterhin 30 Minuten kostenlose Nutzung
– Integration in switchh und eTicket des HVV

On-Demand-Verkehr
Im Juli Einrichtung eines On-Demand-Verkehrs zum HVV-Tarif im Hamburger Westen

Mehr Kapazitäten zum Fahrplanwechsel bei der VHH
– häufigere Fahrten bzw. größere Busse auf den Linien 3, 15, 21, 22, 232, 235, 332, 432 und 462
– neue Buslinie in Rissen zur Ortserschließung mit Einsatz von Midibussen
– Buslinie zum Wohngebiet Tienrade (Lohbrügge)
– Ergänzter Linienweg der Linie 432 zu den Flüchtlingsunterkünften Billbrook

ExpressBus als schnelle Querverbindung
– neuer ExpressBus zwischen Bergedorf und Harburg als schnelle Verbindung zwischen den Zentren beider Bezirke; bis zu zwei Fahrten in der Stunde geplant. Damit entfällt der „Umweg“ per S-Bahn über den Hauptbahnhof; die Fahrzeit wird verkürzt und der stark belastete Hauptbahnhof wird zudem entlastet.

U-Bahn
Übernahme der bisherigen Verstärkerfahrten in den regulären Fahrplan

Linie U1
– 3 1/3-Takt bzw. 3 Züge in 10 Minuten im Berufsverkehr immer
zwischen Ohlsdorf und Farmsen (innerstädtischer Streckenabschnitt U1)
– 2 1/2-Takt in Spitzenzeiten (auf besonders frequentierten Strecken)

Linie U3
– 3 1/3-Takt im Berufsverkehr zwischen 7-9 Uhr auf dem kompletten Ring
– 2 1/2-Minuten-Takt in Spitzenzeiten (auf besonders frequentierten Strecken)

Tagsüber und abends keine Kurzzüge mehr
Linien U1, U2 und U3
– tagsüber und abends (U3 sind kürzere Züge als auf U1 und U2 aufgrund der historisch kürzeren Bahnsteige) keine Kurzzüge mehr sondern Vollzüge
Linie U4
– mit Fahrplanwechsel und Inbetriebnahme der Haltestelle Elbbrücken werden tagsüber und abends 80-Meter-Züge statt 60-Meter Züge fahren (30 Prozent mehr Kapazität)

Öfter nach Farmsen
LinieU1
– 5-Minuten-Takt samstags bis Farmsen statt nur bis Wandsbek Markt

Bus
Mehr Kapazität
Einsatz von 90 (davon 52 zusätzlich beschafften) Großraumbussen (21 Meter) statt
Standardbussen (18 Meter) – damit bis zu 20 Prozent Kapazitätssteigerung auf den
Metrobuslinien 5, 6, 7, 13). Anschaffung schrittweise in 2018 und 2019 – MetroBusPlus

Taktgarantie MetroBusPLUS
Morgens eine Stunde früher und abends zwei Stunden länger bei den Metrobussen auf den wesentlichen Streckenabschnitten

HOCHBAHN: 5, 7, 9, 25 die weiteren Linien 4, 6, 8, 10, 13, 14, erfolgen 2019
– Montag-Freitag: mind. alle 10 Minuten von 5 bis 23 Uhr statt 6 bis 21 Uhr
– Samstag: 8-23 Uhr (statt 10-21 Uhr); Sonntag: 10-23 Uhr (statt 13-21 Uhr)
– alle 20 Minuten nachts an Wochenenden

o Taktverdichtung auf MetroBus-Linien:
– die MetroBus-Linie 7 fährt in der Woche in der Hauptverkehrszeit zukünftig durchgängig im 5-Minuten-Takt
– auf der MetroBus-Linie 13 wird der 5-Minuten-Takt montags bis sonnabends am Abend deutlich verlängert
o Drei neue MetroBus-Linien werden geschaffen:
– die neue MetroBus-Linie 11 fährt künftig zwischen Rahlstedt und Wandsbek Markt (U1)
– die neue MetroBus-Linie 17 mit Gelenkbussen fährt künftig von Berne (U1) über Bramfeld und Barmbek Nord in die Innenstadt bis zur U Feldstraße (U3) und entlastet dabei die MetroBus-Linie 6
– MetroBus-Linie 6 wird nicht mehr geteilt, sondern fährt einen eindeutigen Weg zwischen Borgweg und der HafenCity
– die neue MetroBus-Linie 28 fährt künftig von Wandsbek Markt (U1) über Rübenkamp (S1) und Alsterdorf (U1) zur Lufthansabasis fahren
o Buslinie 11 wird bis Teufelsbrück (Fähre für Airbus) verlängert (bisher Bahnhof Altona)
o Buslinie 142: Einsatz von Gelenkbussen (50% mehr Kapazität), der enge Takt bleibt

Maßnahmen der HOCHBAHN im Laufe des Jahres 2019:
o Ausweitung MetroBusPlus auf alle MetroBus-Linie, die die weiter außen liegenden Stadtteile mit der Innenstadt verbinden
o Einsatz von Großraumbussen auch auf den MetroBus-Linien 6, 7 und 13 (neben der MetroBus-Lie 5)

Pressemitteilung Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation


Angebotsoffensive HVV: 19 Millionen Euro für die Zukunft der Öffis

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember startet der HVV seine Angebotsoffensive. Die Stadt stellt für längere Züge, neue Bahnen, größere Busse sowie dichtere Takte zusätzliche 19 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. So verkehren künftig die Züge der Linie U1 zwischen Ohlsdorf und Farmsen in der Hauptverkehrszeit alle 3 1/3-Minuten, ebenso wie die Züge der Linie U3. Auf den Linien der U1, U2 und U3 verkehren ab Dezember keine Kurzzüge mehr. Und auch auf den wichtigsten Metrobuslinien kommt es durch den Einsatz von größeren Bussen zu einer Kapazitätssteigerung von bis zu 20 Prozent.

Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Unsere öffentlichen Verkehrsmittel sollen attraktiver werden, heute und in Zukunft. Deshalb investieren wir nicht nur in den Bau der U5, S4 und S21, sondern starten mit der Angebotsoffensive zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember auch mehrere Sofortmaßnahmen. Wer morgens mit dem HVV gut zur Arbeit kommt, will abends genauso gut nach Hause kommen. Ein schnellerer Takt für Bus und Bahn, vor allem abends, sowie größere Busse und längere Züge – das wirkt nicht nur sofort und spürbar, sondern macht auch Lust, auf die Öffis umzusteigen. Dafür nimmt die Stadt 19 Millionen Euro zusätzlich in die Hand, gut investiertes Geld! Denn jeder Umstieg auf den ÖPNV bedeutet weniger Autoverkehr und damit weniger Lärm- und Luftbelastung in unserer Stadt. Das ist echte grüne Politik und davon haben alle etwas! Diese Politik wollen wir auch in den kommenden Jahren fortführen.“

Pressemitteilung GRÜNE Bürgerschaftsfraktion Hamburg


Erweitertes HVV-Angebot: “Ein Umfang von historischem Ausmaß”

Im Rahmen der Landespressekonferenz hat der Senat heute ein deutlich erweitertes HVV-Angebot vorgestellt, das zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember sowie im Laufe des kommenden Jahres in Kraft tritt.

Dazu Dorothee Martin, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: “Die Fahrgastzahlen steigen seit Jahren kontinuierlich. Deshalb ist es richtig und konsequent, das Angebot des HVV auszuweiten. Die heute vorgestellten Maßnahmen haben einen Umfang von geradezu historischem Ausmaß. Längere Züge, Taktverdichtungen und neue MetroBus-Linien bedeuten eine immense Attraktivitätssteigerung und werden dazu beitragen, mehr und mehr Bürgerinnen und Bürger vom Umstieg auf Bus und Bahn zu überzeugen. Davon profitieren am Ende auch diejenigen, die auf ihr Auto und freie Straßen angewiesen sind. Die Angebotsoffensive beinhaltet damit weit mehr als eine reine Investition in den ÖPNV, sondern ist zugleich eine Investition in freie Straßen und den Klimaschutz. Sie ist eine Investition in die Zukunft unserer Stadt.”

Pressemitteilung SPD-Bürgerschaftsfraktion

Dieser Beitrag wurde unter Bauen / Verkehr / Mobilität veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.