Im Einsatz für den Moorschutz

Anlässlich des UNESCO Welttags der Feuchtgebiete am 2. Februar ruft die Loki Schmidt Stiftung zum nachhaltigen Schutz der Moore auf. Moore sind nicht nur einzigartige Lebensräume für seltene, spezialisierte Arten, sondern auch wichtige Speicher von Kohlenstoff.

 

Im Wittmoor besitzt die Stiftung 90 Hektar Eigentum. Dieses mit Abstand größte Stiftungsgebiet ist das besterhaltene Hochmoor im Hamburger Raum. Im Ohmoor besitzt sie einige Stücke Hochmoor mit Torfstichen, Moorheide und Moor-Birkenwald und hat zwei Wiesen gepachtet.

Nun hat das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein die Loki Schmidt Stiftung mit der Betreuung des FFH-Gebiets „Ohmoor“ beauftragt. Die Übertragung findet am 28.1.2022 in Kiel statt.

95% der Moorflächen in Deutschland gelten in Folge von Torfabbau, Entwässerung und anschließender Kultivierung als weitgehend zerstört und sind bis heute zum großen Teil nicht renaturiert. Der Schutz und die Verbesserung des Zustands von Mooren muss daher dringend vorangetrieben werden. Für zahlreiche spezialisierte Pflanzen- und Tierarten, wie zum Beispiel Moorfrosch und Sonnentau, sind sie dringend benötigte Lebensräume. Darüber hinaus gelten sie neben Meeres-Plankton, Salzwiesen und Wäldern zu den „Klimaschützern“: Obwohl sie nur 3 % der Erdoberfläche bedecken, binden sie in ihren Torfschichten ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs. Werden Moore entwässert, um sie beispielsweise als Grünland oder Siedlungsland zu nutzen, gelangt Luft in den Moorkörper, und der Torf wird mineralisiert und somit abgebaut. Folglich entweichen nicht nur riesige Mengen des gespeicherten CO2, sondern zusätzlich auch Lachgas (N2O), dessen klimaschädliche Wirkung 300-mal höher ist als die des CO2.

Die Loki Schmidt Stiftung setzt sich für den nachhaltigen Schutz von Mooren ein. In Hamburg und Schleswig-Holstein konnte sie im Wittmoor und im Ohmoor bereits mehrere Flächen als Siftungsland für die Natur sichern und zum Teil renaturieren. Dank der Unterstützung zahlreicher Spender*innen konnte sie auch in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern Moorflächen erwerben. Um noch mehr Moore erhalten und entwickeln zu können, ist die Stiftung auf der Suche nach entsprechenden Flächen, die sie kaufen oder pachten kann.

Loki Schmidt Stiftung als betreuender Verband für das Ohmoor in Schleswig-Holstein

Das heutige Ohmoor ist der Rest eines früher großen Hochmoorgebiets, das bis zum Schleswig-Holsteinischen Glasmoor im Norden reichte und in Hamburg auch große Teile des heutigen Stadtteils Niendorf und des Flughafens Fuhlsbüttel umfasste. Auch das zum großen Teil im Eigentum der Loki Schmidt Stiftung befindliche Wittmoor, das besterhaltene Hochmoor im Hamburger Raum, gehört zu diesem Moorkomplex.

Im Zuge der Betreuung des Ohmoors in Schleswig-Holstein wird die Stiftung den Erhaltungszustand beobachten und in Abstimmung mit der Behörde Maßnahmen zur Entwicklung des Schutzgebietes durchführen, um die vorhandenen Hochmoorgebiete zu erhalten und degradierte Bereiche durch die Verbesserung des Wasserhaushalts zu renaturieren. Darüber hinaus wird die Stiftung Informations- und Aufklärungsarbeit zum Gebiet leisten sowie eine*n Schutzgebietsreferent*in benennen.

Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung:

„Der Schutz von Mooren ist ein Fokusthema unserer Stiftungsarbeit und gerade mit Blick auf die Klimaschutzziele wichtiger denn je. Moorflächen sind im Raum Hamburg und in ganz Deutschland in den letzten Jahrzehnten bedrohlich zurückgegangen. Die Loki Schmidt Stiftung kauft und entwickelt Moorgebiete, wo immer es ihr möglich ist, um diesem negativen Trend entgegenzuwirken. Ich bedanke mich beim LLUR für das entgegengebrachte Vertrauen im Zuge der Übergabe der Betreuung des Ohmoors in Schleswig-Holstein und freue mich auf die bevorstehende wichtige Aufgabe.“

Welttag der Feuchtgebiete – World Wetlands Day

Der Welttag der Feuchtgebiete wurde von der UNESCO ausgerufen wird seit 1997 jährlich am 2. Februar begangen. Damit soll an die 1971 in der iranischen Stadt Ramsar geschlossene internationale Vereinbarung zum Schutz von Feuchtgebieten insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel erinnert werden. 2022 steht der Tag unter dem Motto „Wetlands Action for people and nature“ und ruft zum gemeinsamen Handeln auf, um weltweit Feuchtgebiete vor dem Verschwinden zu bewahren und geschädigte Flächen wiederherzustellen.

Pressemitteilung Loki Schmidt Stiftung

Foto: Der Moorfrosch benötigt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand

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