Innovatives Monitoring der Versiegelung

Die Umweltbehörde nutzt ab sofort eine innovative KI-gestützten Methode für das Versiegelungsmonitoring. Dieses in einem Abschlussbericht vorgestellte Vorgehen bildet den Anteil der versiegelten Flächen in Hamburg aktueller und zeitlich genauer ab als es mit der bisherigen Methode möglich war. Grundlage für die neue Methodik ist eine Vereinbarung im Rahmen des Vertrags für Hamburgs Stadtgrün aus dem Jahr 2019.

 

Seit 1984 wird die Entwicklung der Bodenversiegelung in Hamburg erfasst. Bisher wurde anhand der Biotoptypenkartierung der Versiegelungsgrad für das Stadtgebiet insgesamt geschätzt. Die neue Methode für das Versiegelungsmonitoring basiert auf einem Datensatz aus räumlich hochaufgelösten Luftbildern und einem digitalen Oberflächenmodell, aus dem die Bodenbedeckung und damit die Versiegelung deutlich genauer abgeleitet werden kann. Dabei kommt ein Deep Learning Modell zum Einsatz, das die Bodenbedeckung in Hamburg als „versiegelte Flächen“, „Gebäude“, „niedrige Vegetation“, „hohe Vegetation“, „offener Boden“ und „Gewässer“ mit einer Genauigkeit von zehn Zentimetern erfasst.

Zunächst wurde das Modell mit Daten des Jahres 2020 mit acht jeweils einen Quadratkilometer großen Flächen trainiert. Für diese Flächen wurde die Bodenbedeckung so detailliert wie möglich manuell erfasst. Da das trainierte Modell nicht ohne weitere für die Daten eines anderen Jahrganges verwendet werden kann, ist eine Aussage zur Entwicklung versiegelter und entsiegelter Flächen in Hamburg derzeit noch nicht möglich. Das Ziel ist es aber, das KI-Modell auf Luftbilder weitere Jahrgänge anzuwenden, um diese Entwicklungen abbilden zu können. Derzeit wird das Modell für die Auswertung der Luftbilder des Jahres 2022 angepasst.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die neue Methode des Versiegelungsmonitorings erlaubt uns in Verbindung mit einer verlässlichen Datengrundlage zukünftig ganz genau hinzuschauen. Aktuellere und genauere Zahlen sollen uns fortan auch gezielte Maßnahmen zur Entsiegelung ermöglichen. Ein Mehr an entsiegelten Flächen bedeutet ein Mehr für Gesundheit, Lebensqualität und Klimaschutz.“

Abschlussbericht Versiegelungsmonitoring: https://www.hamburg.de/go/167200

Weitere Infos zu Bodenversiegelung in Hamburg sowie die Versiegelungskarte gibt es unter: https://www.hamburg.de/go/986568

Pressemitteilung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)

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