Ja zum Bürokratieabbau, Nein zum Abbau

… von Natur- und Klimaschutz
NABU: Ökologische Standards abzuschaffen, verschlimmert die Strukturprobleme der Landwirtschaft, anstatt sie zu lösen.
Morgen startet die dreitägige Frühjahrskonferenz der Agrarministerinnen und -minister von Bund und Ländern in Erfurt. Diskutiert wird dabei auch über die Entlastung landwirtschaftlicher Betriebe. Zum Auftakt der Konferenz warnt der NABU vor einem weiteren Abbau ökologischer Standards. Wenn die Landwirtschaft krisenfest und zukunftsfähig werden soll, führt am Natur- und Klimaschutz kein Weg vorbei.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Wer von Bürokratieabbau spricht, aber den Abbau von Umwelt-, Klima- und Naturschutz meint, der hat das Problem nicht verstanden. Ökologische Standards abzuschaffen, verschlimmert die Strukturprobleme der Landwirtschaft, anstatt sie zu lösen. Denn ohne Schutz von Arten und Lebensräumen in der Agrarlandschaft, keine Bestäuber, keine widerstandfähigen Böden, kein Schutz vor Dürren und Überschwemmungen. Echter Bürokratieabbau bedeutet hingegen einfachere Verfahrensabläufe und eine bessere technische Infrastruktur bei der Beantragung von Agrarfördermitteln. Hierfür sollten sich die Agrarministerinnen und -minister einsetzen. Denn wenn nichts mehr blüht und nichts mehr wächst, nützt den Landwirtinnen und Landwirten auch die schlankeste Bürokratie nichts mehr.“

Martin Schmidt, Landesvorsitzender des NABU Thüringen: “Die Unzufriedenheit in der Landwirtschaft ist hoch, der Veränderungsdruck aber auch. Der Verlust von Arten und Lebensräumen setzt die natürliche Produktionsgrundlage der Landwirtschaft enorm unter Druck. Es muss jetzt darum gehen die landwirtschaftlichen Betriebe ökonomisch und ökologisch auf den Transformationspfad einer ökologisch nachhaltigeren Landwirtschaft in Richtung Green Deal und Farm-to-Fork-Strategie zu bringen. Umso entschiedener müssen sich Bund und Länder für verbindliche Mindeststandards und eine faire Honorierung von Ökosystemleistungen in der europäischen Agrarpolitik einsetzen.”

Konkret fordert der NABU eine faire Honorierung für Maßnahmen zum Schutz von Natur und Klima im Rahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP). Für die Planungssicherheit landwirtschaftlicher Betriebe müsse die Förderung zudem mehrjährig angelegt sein und gerecht verteilt werden. Nur so können auch vielfältige, oft kleinere und mittlere Betriebe davon profitieren.

Pressemitteilung NABU

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