Hamburgs Bahnen sind noch voller als bisher bekannt: Besonders im Zentrum innerhalb des Ring 2 finden Fahrgäste in U- und S-Bahnen nicht zu jeder Zeit einen Sitzplatz. Das geht aus einer Großen Anfrage der Grünen hervor.
Dr. Till Steffen, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt: „Wir brauchen dringend eine Entlastung auf sämtlichen Strecken rund um das Stadtzentrum. Allerdings sind die Kapazitäten der U- und S-Bahnen nahezu ausgeschöpft. Die U-Bahn-Ausbau-Pläne der SPD können diesen Bedarf nicht abfangen – weil die Zahlen kontinuierlich steigen. Die U-Bahn käme viel zu spät, wir können nicht bis 2040 warten. Wenn wir nicht deutlich eher eine Lösung auf die Schiene setzen du wenn Fahrgäste auf langen Strecken um Sitzplätze rangeln müssen, dann droht eine Ende des ÖPNV-Booms. Ein paar neue U-Bahn-Stationen werden nichts daran ändern, dass es innerhalb des Ring 2 und in Altona in Bussen und Bahne überfüllt sind. Die beste Lösung ist ein weiteres Verkehrsmittel, das bereits Mitte in rund zehn Jahren dort Entlastung schaffen kann, wo es dringend nötig ist. Und das ist die Stadtbahn.“
Hintergrund:
Im Rahmen einer Großen Anfrage hat die Grüne Bürgerschaftsfraktion nach den Auslastungen in den S- und U-Bahnen gefragt. Dabei zeigt sich, dass schon heute die meisten Linien in den Stoßzeiten an ihre Kapazitätsgrenzen kommen.
Die S-Bahn wird erst ab Dezember 2018 neue Fahrzeuge beschaffen. Drei für die S3, um damit die Kapazitäten um 10 Prozent zu erhöhen und zwei auf der S2 um die Kapazität um 15 Prozent zu erhöhen. Langfristig wird das nicht reichen, da schon heute die S-Bahnen zwischen Bahrenfeld, Langenfelde, Landwehr und Veddel in den Hauptverkehrszeiten so voll sind, dass nicht mal 70 Prozent der Fahrgäste einen Sitzplatz bekommen. Bei den U-Bahnen ist das Bild nicht ganz so dramatisch, aber auch hier sind auf allen Linien bis auf die U4 insbesondere morgens alle Sitzplätze belegt.
Pressemitteilung Grüne Bürgerschaftsfraktion