Dem Vernehmen nach bläst der Wirtschaftssenator heute zur Senatsjagd. Auf Einladung von Frank Horch legen 26 geladene Gästen im Forst Alt-Erfrade bei Bad Segeberg die Flinten an auf Reh, Hirsch, Wildschwein, Fuchs und Waschbär. Am Abend kommt das Wildbret im Schackendorfer Gasthaus „Immenhof“ auf den Tisch. Die Grünen kritisieren die Senatsjagd als feudale Brauchtumspflege und fordern die Abschaffung dieser Hatz im Namen der Stadt.
Jens Kerstan, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion, sagt dazu: „Andere Bundesländer haben das Ritual ,Staatsjagd‘ längst abgeschafft, aber ausgerechnet die Freie und Hansestadt betreibt noch diese feudale Brauchtumspflege. Wir fordern, dass Hamburg die Staatsjagd ein für alle Mal abschafft. Nach Protesten der GAL in den 1980er Jahren war die Veranstaltung für mehrere Jahre abgesagt worden. Der Senat hat die Jagd dann aber anscheinend klammheimlich wieder aufleben lassen.
Wenn Senator Horch zum Halali bläst, gehen Politiker und Wirtschaftskapitäne gemeinsam auf die Pirsch. Angeblich gedeihen Wirtschaftskontakte besonders gut, wenn Männer gemeinsam auf Tiere schießen. Mit zeitgemäßem Politikverständnis hat das wenig zu tun. Hamburgs oberster Jagdherr Frank Horch scheint das auch selbst zu wissen, sonst hätte sich seine Behörde nicht so viel Mühe geben, die Veranstaltung vor der Öffentlichkeit abzuschirmen. Heute Abend werden die geladenen Waidmänner noch frisch erlegtes Wildbret tafeln. Wir gehen aber davon aus, dass diese Jagd die letzte Hatz im Namen des Hamburger Senats war.“
Pressemitteilung Grüne Bürgerschaftsfraktion