Der erste Advent steht vor der Tür und viele Menschen denken jetzt an den Kauf eines Weihnachtsbaumes. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Hamburg e.V. (SDW) weist darauf hin, auch die ökologischen Aspekte nicht zu vergessen. Daher sollten die Bäume aus FSC-zertifizierten Kulturen und Wäldern stammen.
Mehr als 24 Millionen Weihnachtsbäume werden auch in diesem Jahr die “gute Stube” in Deutschland schmücken. Davon stammen ca. 70 Prozent aus Deutschland, der Rest wird meist aus Dänemark importiert. In Deutschland liegen die wichtigsten Anbaugebiete in Schleswig-Holstein, NRW und Niedersachsen. Nur ein kleiner Prozentsatz der verkauften Bäume kommen im Rahmen der Waldbewirtschaftung direkt aus dem Wald. Die meisten Bäume, die aus der Waldpflege kommen, sind Fichten, Weißtannen und Kiefern. Der überwiegende Teil der Weihnachtsbäume stammt jedoch aus Weihnachtsbaumplantagen.
Ökologischer Weihnachtsbaum aus Hamburg
Die SDW weist auch in diesem Jahr darauf hin, beim Weihnachtsbaumkauf die ökologischen Aspekte nicht zu vergessen. Die meisten Weihnachtsbäume stammen aus Plantagen mit starkem Pestizideinsatz, um unerwünschte Gräser und Insekten kurz zuhalten. Aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes, sollten diese Bäume gemieden werden.
Wenn man sich für den Kauf des Weihnachtsbaumes aus Kulturen oder von Zwischenhändlern entscheidet, sollte sich der umweltbewusste Bürger kritisch informieren: Einerseits sollte er aus der Region stammen, um die Emissionen aus den Transportwegen zu minimieren und andererseits sollte nach der Art der Produktion gefragt werden. Ökologisch orientierte Kulturbesitzer von Weihnachtsbäumen verwenden gegen den störenden Graswuchs keine Pestizide, sondern pflegen diese per Hand oder mit Schafen. Die Bäume sind zum Beispiel mit dem international anerkannten FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council) ausgezeichnet. Erhältlich sind diese beispielsweise bei den Hamburger Revierförstereien Niendorfer Gehege, Volksdorfer Wald und Klövensteen.
Pflegetipps
Damit man möglichst lange Freude an seinem Weihnachtsbaum hat, rät die SDW zu folgenden Maßnahmen:
Ein Weihnachtsbaum ohne Ballen sollte nach dem Einschlagen bis zum Fest an einer schattigen Stelle in einem Eimer mit Wasser und abgenommenen Netz aufgestellt werden. Bevor der Baum ins Zimmer kommt, sollte man ihn erneut absägen und ihn in einen Ständer mit Wasser, einem Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch stellen. Ein Standort möglichst weit weg von der Heizung und tägliches Gießen verlängern sein Leben.
Christbaumlexikon
Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist gemessen am Marktanteil der beliebteste Weihnachtsbaum. Benannt ist sie nach dem finnischen Botaniker Nordmann, der sie 1836 im Kaukasus entdeckte.
Die Nordmanntanne wird nur für Weihnachtsbaumzwecke angebaut. Sie hat weiche, glän-zend-tiefgrüne, nichtstechende Nadeln, eine gleichmäßige Wuchsform und zeichnet sich v.a. durch eine hohe Nadelfestigkeit aus. Da sie bis zu 15 Jahre benötigt, um Zimmerhöhe zu erreichen, ist sie auch der mit Abstand teuerste Weihnachtsbaum.
Die Blaufichte (Picea pungens) – oft fälschlicherweise als “Edeltanne” bezeichnet – ist der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen. Sie stammt aus Nordamerika und wird seit 1860 in Europa angebaut. Ihre Nadeln haben einen blauen Schimmer, dessen Intensität einerseits vom Typ, andererseits von der Witterung abhängig ist. Die Blaufichte hat eine mittlere Halt-barkeit und liegt preislich etwas über der Fichte. Aufgrund ihrer starken, gleichmäßig etagen-förmig gewachsenen Äste ist sie besonders für schweren Baumschmuck und für echte Ker-zen geeignet. Ihre Nadeln stechen stark, duften aber herrlich nach Wald.
Die Edeltanne (Abies procera) stammt aus dem westlichen Nordamerika und wurde erst 1930 nach Europa eingeführt. Sie liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nord-manntanne, ist aber noch haltbarer. Sie hat etagenförmig angeordnete Zweige und weiche, blaugrüne Nadeln, die äußerst intensiv nach Orangen duften. Den Geruch kann man noch verstärken, indem man die am Stamm befindlichen Harztaschen (kleine Beulen) mit einer Nadel aufpiekst.
Die Fichte (Picea abies), wegen ihrer kupferbraunen Rinde auch Rottanne genannt, ist in Deutschland mit einem Waldflächenanteil von über 28 Prozent die verbreitetste Baumart. Die im Rahmen der regulären Waldpflege entnommenen Bäume werden, wenn sie ansehnlich gewachsen sind, auch als Weihnachtsbäume verkauft. Die Fichte ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, allerdings weist sie auch die geringste Haltbarkeit auf, denn sie nadelt in warmen Räumen schon nach wenigen Tagen.
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) gehört weder zu den Tannen, noch zu den Fichten, sondern sie bildet eine eigene Gattung. Sie war vor der Eiszeit auch in Europa heimisch, überlebte aber nur in Nordamerika. Der schottische Botaniker Douglas – daher der Name – führte sie im 18. Jahrhundert wieder nach Europa ein. Aus forstlicher Sicht ist sie bei uns heute die wichtigste “fremdländische” Baumart. Die Douglasie hat weiche, dünne Nadeln, die einen intensiven Zitrus-Duft verströmen. Wegen ihrer dünnen, biegsamen Zweige ist sie nur für leichten Baumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der Blaufichte zu verglei-chen; preislich ist sie etwas günstiger als diese.
Die Kiefer (Pinus sylvestris) hat schöne Nadeln und einen interessanten Wuchs. Dieser un-gewöhnliche Weihnachtsbaum bleibt in der Wohnung lange frisch. Er duftet besonders schön nach Wald, ist aber schwierig zu schmücken
Die Colorado-Tanne (Abies concolor) hat lange, silbergraue Nadeln, einen lebhaften Wuchs und einen schönen Duft.
Geschichte des Weihnachtsbaumes:
Die Entwicklung des Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen.
Lorbeer- und Tannenzweige wurden schon bei den Römern zum Jahreswechsel angebracht, um sich gegen Krankheit oder böse Geister zu schützen. Auch das Behängen der Bäume mit Äpfeln hat eine lange Tradition, die an den Sündenfall und die Befreiung des Menschen von der Erbsünde erinnern soll.
Die erste Erwähnung eines Christbaumes stammt aus dem Jahr 1419. Die Freiburger Bäckerschaft hatte einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten und Nüssen behängt, den die Kinder nach Abschütteln an Neujahr plündern durften.
Erst über hundertzwanzig Jahre später, 1539, gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde.
Einige Historiker sehen den Beginn der Weihnachtsbaumtradition Anfang des 17. Jahrhunderts, als die Weihnachtsbäume zum ersten Mal neben mit Süßem und Äpfeln auch mit Kerzen geschmückt wurden. 1775 führte Johann Wolfgang von Goethe den Weihnachtsbaum am Hofe zu Weimar ein.
Da der Weihnachtsbaum lange Zeit als heidnischer Brauch von der katholischen Kirche abgelehnt wurde, wurde er erst im 19. Jahrhundert – ausgehend vom Adel – als Mittelpunkt des Weihnachtsfestes zum Volksbrauch.
Die Auswanderer des 18. Jahrhunderts nahmen die Tradition mit nach Amerika, von wo aus sie sich über die ganze Welt verbreitete.
Um 1830 wurden die ersten Christbaumkugeln geblasen.1882 wurde der erste Weihnachtbaum mit elektrischer Beleuchtung in Amerika aufgestellt.
Pressemitteilung Schutzgemeinschaft Deutscher Wald