Am Freitag, den 19. April 2024 beging der NABU Hamburg gemeinsam mit Vertreter*innen des Landes Schleswig-Holsteins und Hamburg, Naturschützer*innen der ersten Stunde und zahlreichen NABU-Aktiven das 40-jährige Jubiläum der NABU Vogelstation in der Wedeler Marsch.
Die NABU Vogelstation in der Wedeler Marsch ist das Ausflugsziel für Vogel- und Naturfans im Hamburger Umland. Seit der Eröffnung der Station im Jahr 1984 beobachteten hier schon über 290.000 Menschen Kiebitze, Rotschenkel und Austernfischer. Nun feiert das Naturschutzzentrum sein 40-jähriges Bestehen. Der Ursprung der NABU Vogelstation liegt jedoch nicht im Naturgenuss, sondern geht auf einen massiven Eingriff in die Natur zurück: Von 1976 bis 1978 wurde die Wedeler Marsch eingedeicht und vom Gezeitenwechsel der Elbe abgeschnitten. Damit ging der größte Teil der artenreichen Feuchtwiesen verloren. Dies führte zu deutlichen Naturverlusten. So brach der Bestand der Wiesenvögel dramatisch ein. Naturschützer*innen des NABU (damals noch DBV) setzten sich erfolgreich dafür ein, dass zumindest die Kleientnahmestelle Fährmannssand, an der das Material für den Deichbau entnommen wurde, nicht als Freizeitgewässer, sondern als Ersatzlebensraum für die Vogelwelt deklariert wurde.
An dieser Stelle entstand die NABU Vogelstation, die 1984 unter dem Namen Hermann-Kroll im August 1984 eröffnet wurde. Hans Jacobi leitete 21 Jahre ehrenamtlich die neue Informationseinrichtung. Seitdem kommen jedes Jahr Tausende Menschen, um in den Beobachtungsständen die Vogelwelt der Wedeler Marsch zu erleben. 2005 wurde die Einrichtung umgebaut und professionalisiert. Mit Landschaftsökologe Marco Sommerfeld übernahm ein hauptamtlicher Mitarbeiter die Leitung und entwickelte die Station bis heute gemeinsam mit Ehrenamtlichen und Freiwilligendienstleistenden weiter.
Seit vielen Jahren wird die kostenintensive Arbeit des NABU Hamburg durch Partner aus der Wirtschaft unterstützt. Von 2005 bis 2018 war das Unternehmen ZEISS Förderer der Vogelstation, seit 2020 ist SWAROVSKI OPTIK der Partner des NABU Hamburg. Langjährige Förderer sind auch BINGO – Die Umweltlotterie sowie die Ernst-Commentz-Stiftung. Diese Unterstützung ist wichtig, denn die Vogelstation und die umliegenden Naturflächen müssen laufend in Stand gehalten werden.
Das Gewässer, die Inseln und die Wiesen erfordern Pflege, damit sie weiterhin Brut- und Rastplätze für über 160 Vogelarten bieten. Die natürliche Dynamik der Elbmarsch ist durch den Deich gestört. Was die Natur nicht mehr selber erledigen kann, macht der NABU – seit mittlerweile 40 Jahren. So wurden im letzten Jahr eine Kiesinsel als sicherer Brutplatz für Watvögel angelegt. Außerdem wurden Flachwasserzonen optimiert, ein Kiebitzschutzzaun errichtet und drei neue Kleingewässer für Wiesenvögel geschaffen. Möglich wird dies nur durch das unermüdliche ehrenamtliche Engagement der NABU-Aktiven.
„Die NABU Vogelstation in der Wedeler Marsch ist ein ganz besonderer Ort“, sagt NABU-Geschäftsführer Tobias Hinsch. „Hier kommen Menschen mit der Natur in Kontakt und erleben hautnah, was es zu schützen gilt. Auch deshalb ist die Station von großer Bedeutung für uns. Dass wir sie seit 40 Jahren ohne Unterbrechung für die Öffentlichkeit zugänglich machen können, verdanken wir unseren Mitgliedern und Förderern. Auch das ist ein Grund zum Feiern.“
Die Besucher*innen der Vogelstation können sich ebenfalls über den runden Geburtstag der Einrichtung freuen: Mit 40 Veranstaltungen, darunter Führungen, Radtouren, Workshops, Vorträge und Pflegeeinsätzen wird das 40-jährige Jubiläum auch für Naturfans zum Genuss.
Weitere Infos zu den Veranstaltungen unter www.NABU-Hamburg.de/vogelstation.
Pressemitteilung NABU Hamburg